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Talk am Dom – die neue Konzeption (2)

Ab 8.1.2021 finden die Beiträge der Reihe „Talk am Dom“ auf Heaven On Air eine neue Heimat. Jeden Freitag gibt es Informationen zu zwei der über 100 Talks. Vorab ein paar grundlegende Informationen (II):

 

Dauer: Gedacht war an Gespräche zwischen je einem Gast und dem Moderator von jeweils ca. 20 Minuten, so dass die Veranstaltung in Summe (mit Zwischenmoderationen) etwa 110 Minuten, maximal also zwei Stunden dauern sollte.

Musik: Im Anschluss an die Gespräche sollte ein kleines Konzert mit dem eigens eingereisten Musiker stattfinden.

Location: Um nicht dem typischen 1970er Jahre-Charme vieler kirchlicher Räumlichkeiten ausgesetzt zu sein und um gleichzeitig die Hemmschwelle für ein nicht- oder weniger kirchliches Publikum zu senken, fand „Talk am Dom“ in einem besonderen, etwas bizarren Umfeld an: nämlich im Ideal, einem Kulturcafé, das seine ursprüngliche Verwendung als Bankgebäude nicht verleugnen kann. Dabei handelt es sich um einen Renaissancebau aus dem Jahr 1901, dessen Stuckdecken und Säulen eine ganz besondere Atmosphäre erzeugen. Insgesamt also ein Spannungsfeld, in dem nun eine kirchliche Veranstaltung stattfand, und das zudem durch seine ausgezeichnete Gastronomie überzeugte.

Nachhaltigkeit: Um die „Teilnahme“ an „Talk am Dom“ mehr Menschen als dem Live-Publikum zu ermöglichen, also einen größeren Personenkreis zu erreichen, erfolgte eine Aufzeichnung der Veranstaltung mit Hilfe des Medienprojektzentrums Offener Kanal Fulda, eine Art Bürgerfernsehen. Der Offene Kanal Fulda fungierte zudem als Abspielstation für „Talk am Dom“-Beiträge: Dabei sendete der Offene Kanal Fulda zuerst einmal die Gesamtveranstaltung am Stück. Außerdem erfolgte eine Zerlegung in Einzelbeiträge, so dass eine „Talk am Dom“-Liveveranstaltung neben der Gesamtsendung fünf Einzelbeiträge in einem linearen Fernsehprogramm erreichte. Auch andere Offene Kanäle in Hessen übernahmen, je nach Gast, diese Produktionen. Dank also an Rolf Strohmann vom MOK Fulda und seinem engagierten Team! Außerdem konnte eine Kooperation mit Bibel TV geschlossen werden: Der christliche Sender zeigt seit Jahren einmal wöchentlich auf einem festen Sendeplatz jede „Talk am Dom“-Folge, am Folgetag zu einer anderen Uhrzeit noch einmal als Wiederholung.

Rezeption: Die Rückmeldungen nach bzw. Erfahrungen mit dem ersten „Talk am Dom“ im neuen Format waren begeisternd. „Wir wollten den Blindenfußballtrainer sehen – euer Weihbischof hat uns ursprünglich nicht interessiert. Aber der war auch gut!“, war ein Statement, dass in unterschiedlichsten Variationen unmittelbar nach Veranstaltungsende geäußert wurde und das Konzept der unterschiedlichen Thematiken bestätigte.

Konzert: Die Idee, nach der Veranstaltung ein kleines Konzert zu geben, ging jedoch an der Realität vorbei: Nach rund zwei Stunden Talk wollte das Publikum entweder nach Hause oder aber über die Veranstaltung mit Freunden, Bekannten oder zufälligen Sitznachbarn ins Gespräch kommen. Deshalb füllte ab der zweiten Veranstaltung der jeweilige Musiker die kleine Pause zwischen den jeweiligen Gästen, spielte also im Verlauf des Abends vier Titel. Das Konzert „nach der Veranstaltung“ wurde gestrichen.

Liveschnitt: Eingesetzt waren anfangs drei, später vier Kameras, die – ebenso wie der digitale Liveschnittplatz – von Ehrenamtlichen, zum Teil auch Anfängern im Bereich Fernsehen betätigt wurden. Da die Gespräche nicht geprobt waren und auch kein detailliertes Drehbuch erstellt wurde, hinkte der Liveschnitt der Dynamik des Gesprächs zwangsläufig oft hinterher. So fehlt beim zweiten „Talk am Dom“ die notwendige Geste des Gebärdendolmetschers bei seiner Begrüßung komplett. Stattdessen ist der Moderator im Bild zu sehen – für den Besucher der Abendveranstaltung mit Blick auf den Gebärdendolmetscher unproblematisch, für den Fernsehzuschauer aber eine unerklärliche Pause. Dementsprechend wurde „Talk am Dom“ von den drei, später vier Kameras komplett aufgezeichnet und erst in der Postproduktion im Studio mühsam zusammengesetzt. Der Wunsch, „Talk am Dom“ auch einem größeren Onlinepublikum zur Verfügung zu stellen, führte zur Einführung eines YouTube-Kanals des Bistums Fulda.

Talk am Dom Spezial: Um, falls notwendig, das selbstgesetzte Korsett verlassen zu können, erhielt die ursprüngliche Abendveranstaltung mit „Talk am Dom Spezial“ einen Ableger. Im Fernsehbild handelt es sich, abgesehen von der wechselnden Location, unverkennbar um ein „Talk am Dom“. Vor Ort jedoch waren die Rahmen- und Produktionsbedingungen anders, zumeist noch einfacher (eine statische, eine fliegende Kamera), so z.B. bei Einzeltalks während des Hessentags 2013 in Kassel, während der Liobawoche 2016 und 2017 in Petersberg bei Fulda, beim Tag der Ordensleute 2016 in Fulda sowie bei einer monothematischen Veranstaltung zur Woche für das Leben 2018, ebenfalls in Fulda.

Reaktionen: Der Versuch, den Namen „Talk am Dom“ als Marke schützen zu lassen, wurde seitens der zuständigen Behörde abgelehnt. „Talk“ und „Dom“ seien nicht schutzfähig, auch nicht in Kombination. Die hohe Resonanz bei den Veranstaltungen in Fulda, im linearen Fernsehen und bei YouTube führten, nicht zuletzt auch durch nachrichtliche Hinweise auf die Veranstaltung seitens katholisch.de, zu Nachahmern mit leicht verändertem Konzept, aber unter gleichem Namen: sowohl im Erzbistum Köln wie in der Diözese Rottenburg Stuttgart gibt es entsprechende Imitate, die zeigen, dass das Original von „Talk am Dom“ aus dem Bistum Fulda Bedürfnisse seiner Zielgruppe abdeckte.

Ende von Talk am Dom: Nach genau 101 Talks bis zum April 2019 und dem Ausscheiden des bisherigen Moderators sollte es im Herbst 2019 die nächste Ausgabe von „Talk am Dom“ geben. Aufgrund interner Schwierigkeiten musste die Veranstaltung jedoch abgesagt werden. Im Frühjahr 2020 stoppte die Corona-Pandemie die nächste Ausgabe. Die vorerst letzte Folge von „Talk am Dom“, die von Dani Kleideiter, Redakteurin bei Hit Radio FFH, moderiert wurde, fand im Herbst 2020 unter strengen Corona-Beschränkungen statt.

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