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Wees, Zoe – Don’t Give Up

Kaum zu glauben, aber wahr: Obwohl Zoe Wees seit langer Zeit durch immer wieder neue starke Songs von sich reden macht, hat sie noch kein Longplay-Album veröffentlicht. Das allerdings ändert sich jetzt: Endlich hat Zoe ihr Debütalbum angekündigt. Erscheinen soll es am 3. November. Und heißen wird es „Therapy“. Das Album enthält neben einigen neuen Songs auch all die, mit denen sich Zoe in den letzten zwei Jahren ihren großen Fankreis erspielt hat.

Don’t Give Up

Also darf auch der Song nicht fehlen, mit dem sie im April in dieses für sie höchst erfolgreiche Jahr startete: „Don’t Give Up“.

„Hast du manchmal das Gefühl, dass deine Tränen einfach nicht trocknen wollen?
Dass du in die Menge lächelst, obwohl du am liebsten nur weinen möchtest?
Hast du das schon einmal gefühlt? Fühlst du dich allein?
Hast du jemals das Gefühl, dass du keinen Ort hast, zu dem du gehen kannst?
Dass sich die Welt auf den Kopf stellt,
du zu Boden stürzt und der Ozean (über dir) am Himmel ist?“

Fragen, die Zoe Wees ihren Hörerinnen und Hörern stellt. Fragen, die vermuten lassen, dass Zoe diese Situationen am eigenen Leib erfahren hat. Und tatsächlich gibt es auch bei Zoe ein Leben vor 2017 – vor dem Jahr also, in dem sie Sasha und Mark Forster von ihren Gesangsqualitäten überzeugte und dafür sorgte, dass Ed Sheeran beeindruckt war. Lange also vor der Teilnahme der damals 15jährigen Hamburgerin in der Castingshow „The Voice Kids“.

Einschneidende Erfahrung: Rolando-Epilepsie

In Zoes Kindheit wurde bei ihr die Rolando-Epilepsie festgestellt – eine Form der Epilepsie, die mit zunehmendem Alter verschwindet. Die Schulzeit jedoch war für Zoe eine Art Spießrutenlaufen: Die Angst, die Kontrolle über den eigenen Körper verlieren zu können, war ein ständiger Wegbegleiter. Betroffene Kinder leiden zudem oft unter der Angst, von Mitschülerinnen und Mitschülern verlacht zu werden. Denn bekanntlich gehen Kinder nicht gerade zimperlich miteinander um.

Großartige Lehrerin

Auch wenn die epileptischen Anfälle langfristig völlig verschwinden, bleiben doch die psychischen Verletzungen, die in der Kindheit entstanden sind lange spürbar. Gemildert werden diese Verletzungen, wenn es Menschen gibt, die bedingungslos für das erkrankte Kind da sind. Eine davon war Zoes Lehrerin.

Und als Zoe ihre erste Single „Control“ veröffentlichte, widmete sie genau dieser Lehrerin diesen Song. Denn sie wusste: Ohne diese Frau wäre es ihr noch schwerer gefallen, ein halbwegs normales Leben zu führen.

Der Vater

Ein Leben, das ihr auch andere Stolpersteine in den Weg legte: Ihren Vater lernte Zoe erst mit 16 Jahren kennen. Zwei Tage lang verstanden sie sich gut. Dann aber, so Zoe, sagte ihr Vater Dinge, die für sie unmöglich waren. Konsequent brach sie den Kontakt zu ihrem Vater ab. Ebenso konsequent verarbeitete sie dieses einschneidende Erlebnis in einem Song, nämlich „Daddy’s Eyes“.

Aufgeben keine Option

Kein Wunder also, dass die Hamburgerin in einer Presseerklärung sagt: „Manchmal habe ich das Gefühl, dass alles zu viel wird und es der einfachste Weg wäre, alles hinzuschmeißen.“ Doch Aufgeben ist für die Sängerin keine Option. Und so singt sie:

„Gib nicht auf, nein, nein, nein
Du tanzt mit der Sonne, aber du hast den Donner im Kopf.
Aber du kommst wieder in Ordnung.
Ich weiß, es ist schwer, aber du wirst es überleben!“

Die Kraft, alle Probleme zu überwinden

Von Resignation also keine Spur. Im Gegenteil: „Don’t Give Up“ soll Zoe daran erinnern: „Ich habe die Kraft, alles zu überwinden, was auf mich zukommt.“
Woher Zoe diese Kraft nimmt, sagt sie nicht. Religiöse Menschen vertrauen darauf, sich zumindest auf die Hilfe Gottes verlassen zu können. Und darauf, dass Gott ihnen Menschen schickt, die ihnen beistehen – vielleicht so wie bei Zoe Wees ihre damalige Lehrerin.

Zoes Song ist also eine Art Motivationshymne: Trotz schlechter Erfahrungen im Leben gibt es keinen Grund zu resignieren. „Don’t Give Up“ macht Mut, nach Wegen zu suchen, die zu Auswegen werden. Und vor allem dazu, nicht aufzugeben. Singt eine, die es wissen muss: Zoe Wees und „Don’t Give Up“.

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.

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