Swift, Taylor – Cruel Summer
Mit 14 Jahren schrieb Taylor Swift ihre ersten eigenen Songs – heute gilt sie mit mehr als 300 Millionen verkauften Tonträgern als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen aller Zeiten. Egal, was sie zurzeit anfasst: Alles ist erfolgreich. Ein paar Beispiele:
Taylor Swift-Version
Als sie mit ihrer alten Plattenfirma in Streitigkeiten geriet, kaufte sie nicht etwa die Rechte an ihren Songs zurück. Stattdessen begann die Sängerin, ihre alten Alben neu aufzunehmen. Ein wenig Kosmetik an Text und Sound – fertig sind die Taylor Swift-Versionen alter Veröffentlichungen. Die klingen allesamt frischer als die Originale. Und der Blick in die Charts sagt eindrucksvoll: alles richtig gemacht.
Rekorde, Rekorde, Rekorde
Beim Streaming-Anbieter Spotify ist Taylor Swift gleich mehrfach Rekordhalterin: Im Oktober letzten Jahres streamten User Taylors Album „Midnights“ innerhalb eines Tages so oft wie kein anderes Album zuvor; gleichzeitig wurde die Sängerin zum meist gestreamten Künstler eines Tages, seit es Spotify gibt. Mittlerweile hat die knapp 34jährige einen weiteren Rekord aufgestellt: Nach „The Weeknd“, der bereits im Februar die magische Zahl von 100 Millionen monatlichen Spotifiy-Zuhörern knacken konnte, ist Taylor Swift nun die erste Frau, die diesen Rekord stolz für sich verbuchen kann.
Konzertfilm „The Eras-Tour“
Und gleich noch ein Rekord: 2021 hatte „Spider-Man: No Way Home“ an einem einzigen Tag Vorverkauf-Tickets im Wert von 16,9 Millionen Dollar abgesetzt. Selbst diese gigantische Summe konnte Taylor Swift nun geradezu pulverisieren: Sagenhafte 26 Millionen Dollar Euro, also fast zehn Millionen Dollar mehr, wechselten an einem Tag ihre Besitzer für Karten zum Konzertfilm „The Eras Tour“. Angesichts der seit langem ausverkauften Welttournee so etwas wie das Sahnehäubchen auf der Torte!
Vier Jahre alte neue Single
Taylor Swift weiß, was sie will. Und wenn nicht, dann helfen die Fans schon mal nach: Als die Sängerin im Sommer 2019 ihr siebtes Album „Lover“ veröffentlichte, war dort an zweiter Position „Cruel Summer“ zu finden – ein Song, den viele Fans als nächste Single erwarteten. Die Pandemie sei schuld daran gewesen, dass das nicht geschah, so Taylor Swift fast schon entschuldigend im Interview. Bei ihrer Welttour konnte die Sängerin mittlerweile feststellen, dass die Fans bei kaum einem anderen Titel so begeistert mitsangen. Und als dann „Cruel Summer“ seit Anfang des Jahres unaufhaltsam in den Streaming-Charts nach oben wanderte, tat die Sängerin, was ihr angeblich schon lange ein Herzenswunsch gewesen ist: Kurzerhand veröffentlichte die US-Amerikanerin den vier Jahre alten Song nun als aktuelle Single.
Cruel Summer
In „Cruel Summer“ singt sie:
„Fiebertraum hoch in der Stille der Nacht.
Du weißt, dass es mich erwischt hat.
Böser, böser Junge!
Glänzendes Spielzeug mit einem Preis.
Du weißt, dass ich es gekauft habe.
Es tötet mich langsam.“
Und weiter heißt es:
„Ich warte immer auf dich, dass du unten wartest.
Was mich nicht umbringt, lässt mich dich immer mehr wollen.
Es ist ein grausamer Sommer!
Es ist cool, das ist, was ich ihnen sage.“
Sommerromanze
Ein grausamer Sommer, der einfach cool ist – „Cruel Summer“ beschreibt eine Sommerromanze, die einerseits aufregend und voller Sehnsucht steckt, andererseits
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Ehrlichkeit
Damit eine Beziehung tatsächlich eine Chance hat, ist ein gewisses Maß an Offenheit und Ehrlichkeit unbedingt erforderlich. Im Song hört sich das so an:
„Ich bin betrunken auf dem Rücksitz des Autos
und weinte auf dem Heimweg von der Bar wie ein Baby.
Sagte, Mir geht’s gut, was aber nicht wahr ist.
Ich will keine Geheimnisse haben, nur um dich zu behalten.
Und ich schrie, was das Zeug hielt:
Ich liebe dich! Ist das nicht das Schlimmste, was du je gehört hast?“
Tatsächlich ein cooler, aber dennoch grausamer Sommer! Dass es das Schlimmste ist, zu hören, dass man geliebt wird – auf diese Formulierung muss man erst einmal kommen. Aber so ist das nun einmal, wenn Gefühle entstehen, die mit der Realität nicht zusammenpassen. Oder einfach keine Erwiderung finden. Wenn Taylor Swift singt:
Teufelchen und Engelchen
„Teufel würfeln, Engel rollen mit den Augen“,
fühlt man unwillkürlich an das kleine Engelchen auf der einen und das kleine Teufelchen auf der anderen Schulter erinnert: Beide flüstern gegensätzliche Dinge ein. Nicht gerade hilfreich, wenn es notwendig ist, sich für eine Seite zu entscheiden.
Montessori-Kindergarten: christliche Erziehung
Hin- und hergerissen zwischen Gefühlen und einer nicht erwiderten Liebe – immer wieder befinden sich Menschen in einem Zwiespalt und müssen sich für eine Seite entscheiden. Im Extremfall handelt es sich dabei um den vielbeschworenen Kampf zwischen Gut und Böse – ein grundsätzliches Prinzip in den Religionen. Bei Taylor Swift nicht ungewöhnlich. Denn immer wieder enthalten ihre Texte Anspielungen auf das, was sie im wahrsten Sinne des Wortes seit Kindertagen aufgesogen hat: Nach dem Kindergarten besuchte sie eine Montessori-Vorschule, also eine Einrichtung mit speziellem pädagogisch, christlich orientiertem Programm. In der Netflix-Doku „Miss Americana“, die 2020 erschien, erklärte Taylor Swift, sie sei als Christin erzogen worden.
Christin
Diese Aussage wird umso brisanter, da sie sich gegen eine republikanische US-Senatorin richtet, die gegen Gesetze zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt gestimmt hatte. Dass die Senatorin ihre Haltung als „christliche Haltung der Menschen in Tennessee“ bezeichnete, brachte die Sängerin auf die Palme: Sie selbst lebe in Tennessee, sie sei Christin. Mit Christentum hätten die von der Senatorin vorgetragenen Werte nichts zu tun.
Geben ist seliger denn nehmen…
Wie gelebtes Christentum aussehen kann, hat die Sängerin kürzlich beeindruckend vorgeführt: Weil sie im Rahmen ihrer „The Eras“-Tour unglaubliche Summen einnimmt, hat sie an ihren Tour-Stuff Prämien in Höhe von insgesamt 55 Millionen Dollar ausgeschüttet. Tänzerinnen und Tänzer, Techniker, Caterer und viele fleißige Helferinnen und Helfer hinter den Kulissen erhalten auf diese Weise eine außergewöhnliche Beteiligung an den Einnahmen. Ein Dankeschön der Sängerin. Denn die würdigt damit, dass ihr Erfolg auf den Schultern vieler entstanden ist. Zumindest für die ist der Sommer dann wohl alles andere als grausam.
Taylor Swift und „Cruel Summer“.
Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.
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