Perretta, Julian – Miracle
„Wenn die Blätter langsam braun werden, beobachte ich,
wie es quer durch die Sonne und über den Wolken brennt.
Die Sirenen geben freie Fahrt. Ich bin bereit nachzugeben und diejenige zu finden, die für mich bestimmt ist. Wenn Wölfe frei herumlaufen, sehe ich mich selbst.
Aber du wirst den Weg, den ich gehe, nicht mit mir gehen.
Die Nächte werden kälter, die Flamme erlischt. Ewiges Leben in einer Geisterstadt.“
Ein poetisches, aber düsteres Bild malt Julian Perretta in seinem Song „Miracle“, auf Deutsch „Wunder“. 27 Jahre alt ist der Londoner, der heute in Frankreich lebt und klassische Schauspielunterricht genossen hat. Etwas davon zu sehen war im Videoclip der Vocalversion des Hits „Body Talk“, den er zusammen mit Mammoth veröffentlichte. Zwei Jahre ist das mittlerweile her. Mit „Miracle“ hat Julian Perretta seine bei uns bislang beste Chartsplatzierung erreicht. Und der Song ist längst nicht so düster, wie es die erste Textprobe nahelegt. Weiter heißt es nämlich:
„Du rettest mich, ich rette dich. Ein Wunder, für das es zwei braucht.
Ich rette dich, du rettest mich. Ein Wunder mit jedem Schlag meines Herzen.“
Wunder – auch wenn das Wort oft etwas vorschnell über die Lippen kommt: Ein Wunder meint eine Situation, die nicht mit den üblichen Erfahrungsmustern übereinstimmt. Eine, die mit normalem Menschenverstand nicht zu erklären ist. Ja, bei einem Wunder passiert etwas, was nach menschlichem Ermessen gar nicht passieren kann. Und genau deshalb haben Wunder ihren Ursprung im Normalfall in einer anderen Dimension jenseits des Irdischen. Wunder – das sind Geschenke von Gott in aussichtslosen Situationen, wie fromme Menschen sagen.
Auch wenn es sich bei Julian Perrettas Song um eine Liebesgeschichte handelt: Dass diese Romanze in einer verfahrenen Situation überhaupt möglich wird, mutet schon an wie ein Geschenk aus einer anderen Welt. Ein Geschenk des Himmels? Wer weiß! Sehr poetisch zudem, dass sich in Julians Song die beiden Liebenden gegenseitig retten, sich also dieses Wunder der Liebe gegenseitig bereiten. So als wären sie füreinander bestimmt. Und genau so, als habe da irgendwer seine Hand im Spiel. – An so etwas kann man glauben, muss man aber nicht. Und an Wunder natürlich auch nicht. Aber davon hören kann man: jetzt! In Julian Perretta und Miracle.
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