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Madonna – Nothing Fails

Madonna ausgebuht! Was wie die „Meldung der Woche“ wirkt, ist in deutschen Medien kaum erwähnt worden: Die meisten der rund 60.000 Zuhörer beim Madonna-Konzert in Bukarest reagierten sauer. Dort hatte es die Sängerin nämlich gewagt, überdeutlich für Roma und andere Zigeunergruppen einzutreten. „Wir glauben nicht an Diskriminierung. Wir glauben an Freiheit und gleiche Rechte für alle.“
Auch Homosexuelle bezog Madonna gleich in ihren Appell mit ein. Das Ganze übrigens nicht von ungefähr. Denn kurz vorher hatten ein jüdischer Rabbi und ein Hindu-Prediger ebenfalls die Ausgrenzung von Roma und Sinti in Rumänien scharf kritisiert.
Schon komisch. Rund 30 Jahre inszeniert sich Madonna immer wieder selbst. Ob blond, ob braun, ob lasziv, ob anzüglich – immer bekommt sie Szenenapplaus. Die seltenen Male, in denen sie aber ihre eigenste Meinung in die Welt trägt, wird sie angegiftet. Das war beim Anti-Irakkrieg-Video zum Song „American Life“ so; das ist bei ihrem sozial Einsatz für ausgegrenzte Sinti und Roma in Rumänien nicht anders.

„Ich bin nicht religiös, aber ich fühle so viel Liebe, dass ich darüber gern predigen würde“, erklärte sie bereits vor sechs Jahren auf ihrer Single „Nothing Fails“.
„Du kannst alles von mir haben, nimm es weg, ich würde ja doch alles haben.
Ich bin auf den Baum des Lebens gestiegen, erschrecke nicht mehr, wenn ich falle.
Da geht nichts mehr schief, es gibt keine Tränen mehr, es geht nichts mehr schief, denn du hast meine Tränen weg gewaschen!“

Da spricht jemand, der alles erreicht hat. Wer ihr tatsächlich die bildlichen Tränen weggewaschen hat, sagt sie in ihrem Song nicht. Aber an anderer Stelle heißt es:

Ich bin nicht religiös. Aber lass mich bei Bedarf beten!

Beten? Zu wem eigentlich? Vielleicht zu dem, der sagt, dass alle Menschen gleich sind – gleich wichtig, gleich viel wert, gleich bedeutend. Und das gilt eben auch für Sinti oder Roma. Das gilt für alle Menschen. Insofern: Alles richtig gemacht, Madonna! Oder wie das auf Englisch heißt: Nothing Fails.

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