Kwabs – Walk
Die Huffington Post sprach kurzerhand vom „Next Big Thing“, der Web-blogspot Popschredder hingegen fragte fast schon entsetzt: „Was treibt einen jungen Menschen so zu singen, als sei es 1960?“ Die Antwort könnte der Mann geben, der schon im letzten Juni in Großbritannien einen der Top-Ten Hits bei Spotify gelandet hat: Kwabena Sarkodee Adjepong, besser bekannt als Kwabs. Der allerdings wird sich nicht dazu äußern. Warum auch? Wo doch die eindeutigste Antwort von den Fans kommt. Die haben nämlich „Walk“ so oft gekauft, dass der Song Platz eins der Charts erreicht hat. Ein Song, der viel mit Selbstfindung und Achtung vor der eigenen Person, viel mit den großen Sinnfragen des Lebens zu tun hat.
„Wenn ich jetzt nicht langsam loslaufe, dann bleibe ich auf der Strecke.
Alle deine Vorteile nehmen meine Blicke gefangen.
Wenn ich erst einmal darauf reagiere, setzt mein Verstand aus.
Alle meine Sinne betrügen mich. Null Ahnung, warum ich mich so eingewickelt fühle.
Ich sag zu mir: ‚Hau ab! Dreh dich nicht um, solange du nicht zehn Meilen weg bist!‘
Und wenn die Straße irgendwann aufhört, dann laufe ich einfach weiter
bis ich dort ankomme, wo ich wirklich hingehöre.“
Auf der Suche nach sich selbst sein –gut möglich, dass Kwabs im Song viel von seinen eigenen Erfahrungen verarbeitet hat. Denn als Kind ghanaischer Eltern wuchs er im Londoner Süden bei Pflegeeltern auf, vielleicht selbst immer auf der Suche nach seiner Identität, immer wieder auf der Frage nach dem Woher und dem Wohin. „Pray for love“, bete für die Liebe, so eine erste musikalische Reaktion im letzten Februar. Beten – zu wem? Auch diese Antwort behält Kwaps für sich. Aber fast wirkt es so, als wolle er sagen: Du musst dich schon selbst auf die Suche nach deiner Identität machen. Und dich dabei nicht umschauen, nicht zögern, nicht fragend und zweifelnd zurückblicken. Vielleicht, weil man dann nicht weiterkommt und stehenbleibt – ähnlich wie in der Bibel Frau Lot. Von der erzählt die Bibel wunderschön bildlich, sie sei zur unbeweglichen Salzsäule erstarrt. Deshalb: Einfach mal anfangen, sich auf die Suche nach seinem wahren Ich machen. Hier ist Kwabs und „Walk“.
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