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Giesinger, Max – Menschen

Zwölf ½ Jahre ist es mittlerweile her, dass die erste Staffel der Casting Show The Voice of Germany für einen ziemlichen Hype sorgte. Wie so oft in den nächsten Staffeln starteten nicht die Sieger oder Zweitplatzierten mit ihrer Platzierung die große Karriere, sondern Interpreten auf den hinteren Plätzen. Oder erinnert sich noch jemand an Ivy Quainoo und Kim Sanders? Eben!

Michael Schulte und Max Giesinger

Ganz anders der Drittplatzierte Michael Schulte. Oder die Nummer vier Max Giesinger. Beide sind seit damals mehr oder weniger ununterbrochen im Geschäft. Seit ihrer Teilnahme an The Voice of Germany sind die beiden eng befreundet, lebten eine Zeitlang in einer WG auf der Hamburger Reeperbahn. Und ganz nebenbei war Giesinger Trauzeuge bei Michael Schultes Hochzeit mit Katharina Meyer.

Ochsentour in Australien und Neuseeland

Erfolgreich ist Schulte mit Songs in englischer Sprache, Giesinger mit deutschen Texten. Für den Mann aus Waldbronn im südlichen Landkreis Karlsruhe eine Überzeugungssache. Denn dass er im Englischen ebenso gut zu Hause ist, bewies er bereits unmittelbar nach dem Abitur: Damals lebte der frischgebackene 36jährige nämlich eine Zeitlang in Australien und Neuseeland und hielt sich als Straßenmusiker über Wasser.

Durchgefallen

Kuriosität am Rande: Kaum zurück in Deutschland konnte sich der Musiker zwar über die Aufnahme des Bandförderprogramms Bandpool an der Popakademie Baden-Württemberg freuen. Als Student der in Mannheim ansässigen Akademie wurde er jedoch nicht zugelassen. Er rasselte nämlich durch die Aufnahmeprüfung.

Giesinger geht eigenen Weg

Entmutigen ließ sich Giesinger dadurch nicht. Erst folgte die oben benannte Teilnahme bei The Voice of Germany, dann zwei kleinere Tourneen durch Deutschland, zwischendrin die Veröffentlichung seiner EP „Unser Sommer“. Weil der Musiker nicht so wollte, wie sein damaliges Plattenlabel, ging er eigene Wege: Sein erstes Album „Laufen lernen“ finanzierte er über Crowdfunding. Das war immerhin erfolgreich genug, um mit BMG eine Major Company für die Veröffentlichung seines zweiten Albums „Der Junge, der rennt“ zu gewinnen. Seitdem folgten „Die Reise“ und „Vier“ (bzw. “Vier einhalb“), dazu ein paar Singles und Features, vor allem aber die Beteiligung in der Jury von The Voice of Germany und bei The Masked Singer. Ein zwischenzeitlicher Höhepunkt: Im Frühjahr 2020 waren seine Songs Gegenstand der Auftaktsendung „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“.

Menschen

Was immer wieder auffällt, sind die engagierten Texte des Badénsers. Das gilt auch für den ersten Song nach rund ein ½ Jahren Pause, nämlich für seine aktuelle Single „Menschen“. Beeindruckend schon der Refrain:

„Denn wir sind Helden und bleiben Kinder
sind Träumer und Erfinder,
Loser und Weltveränderer.
Wir sind Cool Kids und Außenseiter,
sich Wiederhocharbeiter, Kämpfer und Wegbereiter.
Wir sind am Suchen, Weinen, Lachen, Finden, Fühlen, Glauben, Denken.
Und vielleicht am Ende einfach Menschen.“

Gesellschaft driftet auseinander

Unsere Gesellschaft habe sich in den letzten Jahren immer weiter auseinanderbewegt. Für ihn sei es höchste Zeit, den Blick auf das zu richten, was uns verbinden, statt auf das, was uns trennt, erklärt der Sänger die Intention seines Songs.

Und fügt sogleich einen Wunsch an: eine Welt voller Offenheit, Toleranz und Respekt, in der man sich gegenseitig unterstützt, statt sich niederzumachen. „Menschen“, so hofft der Sänger, solle dazu bewegen, aufeinander zu zugehen.

Jeder als Nabel der Welt

In seinen Beobachtungen und Erlebnissen mit den unterschiedlichsten Menschen, die ihm begegneten, hat er auch die Ursache für die Problematik gefunden: Jeder sehe die Welt aus seiner eigenen Perspektive. Wenn aber jeder sich selbst und seine Ansichten zum Nabel der Welt macht, ist es kaum zu vermeiden, dass sich Menschen immer unversöhnlicher gegenüberstehen. Hilfreich wäre es, sich selbst mit seinen Stärken und Schwächen anzunehmen. Jeder habe sein Päckchen zu tragen, jeder Mensch sei unterschiedlich. Ein Anfang wäre es, wenn sich jeder nicht ganz so ernst nähme, so der Sänger sinngemäß.

Nimm dich nicht so wichtig (Johannes XXIII.)

Eine Weisheit, die schon Papst Johannes XIII. in den späten 1950ern formulierte: Sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, kann dabei helfen, sein Leben gelassener, sorgenfreier und friedfertiger zu leben. Die typisch menschliche Vorstellung, alles regeln und letztlich alles in den Griff bekommen zu können, kommt Allmachtsfantasien gleich, an der der Mensch scheitern muss. Und verzweifeln.

Alle im gleichen Boot

Noch einmal Max Giesinger: „Wir träumen alle von der besten Version von uns selbst, wir arbeiten an ihr, wir scheitern und hoffen und lernen jeden Tag ein bisschen mehr, wer wir sind. Und das gilt universell, für jeden auf der Welt.“ Das also haben alle Menschen gemeinsam. Und genau das will der Musiker mit „Menschen“ zum Ausdruck bringen: dass letztlich alle Menschen im gleichen Boot sitzen.

Schöne Worte, die Max Giesinger eindrucksvoll durch Taten unterstreicht: Seit 2016 ist engagiert er sich als Botschafter der Kinderhilfsaktion Herzenssache, die sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche im Südwesten Deutschlands kümmert.

„Menschen“, so hofft der Sänger, helfe dabei, aufeinander zu zugehen.

Max Giesinger – Menschen

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.

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