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Bastille – Pompeii

In der Schule hat man das ja so gelernt: Beim so genannten Sturm auf die Bastille ging das Volk auf die Barrikaden. Von den Reichen ausgeplündert, kurz vor dem Verhungern und rechtlos hatte das einfache Volk schlichtweg die Faxen dick… und leitete die französische Revolution ein. Am 14. Juli 1789 war das. Nichts Neues! Wenn man jedoch ausgerechnet am 14. Juli Geburtstag hat, Musik machen will und meint unter seinem eher nichtssagenden Geburtsnamen Dan Smith würde man nie erfolgreich, bekommt der Beginn der französischen Revolution schon einmal eine andere Bedeutung. Dann hält er – zumindest in diesem Fall – für den Künstlernamen her. Und Bastille, wie sich Dan und seine Band nennen, haben anscheinend ein hohes Interesse an Geschichte. Denn wenn er in einem Video ganz in unserer Zeit die Geschichte eines Liebespaares erzählt, greift er dafür gleich noch einmal in die Geschichte: Pompeji heißt der Song – benannt nach der alten römischen Stadt, die beim Ausbruch des Vulkans Vesuv in kürzester Zeit von einer Ascheschicht zugedeckt wurde. Im Jahr 79 nach Christus war das, um das der Vollständigkeit anzufügen. Lange her! Aber ein bisschen spielt der Song tatsächlich mit Bildern, die an einen Vulkanausbruch erinnern.

„Ich war mir selbst überlassen, etliche Tage sind vergangen,
ohne dass etwas passiert wäre.
Die Mauern stürzten ein in der Stadt, die wir lieben.
Große Wolken schieben sich über die Hügel und bringen Dunkelheit mit sich.
Wir sind verfangen und verloren in unseren Sünden.
Du in deiner Pose, als sich der Staub um uns herum niederlegt.“

Eine sehr bildhafte Beschreibung für eine Beziehung, die in die Brüche geht. Da ist tatsächlich alles zu Ende, da gibt es kein Morgen mehr. So wie seinerzeit beim Vulkanausbruch, der das Leben Tausender von Menschen auslöschte. Doch ganz so pessimistisch ist der Song nicht: Denn wenn du die Augen schließt, so heißt es im Text sinngemäß weiter, fühlt es sich so an, als sei alles noch genauso wie vorher.

Was der Song zwischen den Zeilen sagt: Wenn es weitergehen soll, dann ist zuerst einmal das Aufräumen angesagt. Bei den eigenen Sünden muss man anfangen, selbstkritisch und ehrlich. Dann allerdings gibt es eine Chance auf eine bessere Zukunft. Eine, in der man dann eine Reihe von Fehlern… vielleicht einfach abstellt. Eine Band und ein Song, die Geschichte brandaktuell machen: Bastille und Pompeii.

Bastille: Pompeii, in: ders.: Bad Blood, Virgin/Universal 2013 bei amazon

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