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Adams, Bryan – I´d Thought I´d Seen Everything

Die Eltern eine Auswandererfamilie aus England; Papa beim Militär, Mama Lehrerin und Bibliothekarin, und der Nachwuchs hämmert unermüdlich auf ein Schlagzeug ein – das alles geschieht in Kingston / Ontario. Aber nicht lange. Denn der Job des Vaters führt die Familie nach Ottawa, nach Wien, Portugal, wieder nach Ottawa und dann nach Tel Aviv. Als der Sohn dann an die Militärakademie nach England soll, hat er die Nase voll und steigt aus dem „Zigeunerleben“ aus. Die Mutter ein paar Jahre später auch – die Eltern trennen sich. Und kurze Zeit später gilt der Nachwuchs als die begehrteste Reibeisenstimme Kanadas: Die Rede ist nämlich von Bryan Adams.

„Ich habe gedacht, ich hätte schon alles gesehen“, singt Bryan Adams in seiner aktuellen Single „I Thought I´d Seen Everything“. Mag sein, dass er dabei auch an seine Kindheit gedacht hat – aber im Songtext selbst dreht sich alles um die Liebe zu einer bezaubernden Frau.

„Die Art, wie wir sind; ich liebe, was wir geworden sind.
Wenn ich in deinen Armen bin, dann weiß ich, ich habe die Richtige gefunden.
Ich liebe deinen Kuss auf meinem Mund und deine aufgeladenen Berührungen.
Es ist einfach die Art und Weise, wie du bist, die mich so viel fühlen lässt.
Wenn wir zusammen sind, dann will ich, dass das nie zu ende geht.“

Auch wenn der Song auf den ersten Blick „nur“ nach einem Lovesong aussieht – Bryan Adams berührt mit ihm die Tiefen des menschlichen Daseins. Denn was bedeutet das Leben noch, wenn man meint, schon alles gesehen zu haben? Wo liegen noch Reize? Ein Leben ohne neue Erfahrungen wird einfach langweilig!
Wer sich aber öffnet, sich immer wieder auf Spurensuche begibt, der hat die Chance, eine völlig andere Dimension in seinem Leben zu entdecken. Über sich hinausgehen, Mächten nachspüren, die sich der Verfügbarkeit des Menschen entziehen – Theologen gebrauchen gerne das komplizierte Wort „Transzendenz“ dafür. Und sie meinen damit: Gott ist vor allem da zu erfahren, wo der Einzelne nicht mehr sich selbst zum Maßstab seines Denkens macht, sondern sich aufschließt für eine größere, intensivere Wirklichkeit. Ein Hauch davon lässt sich schon in der Begegnung mit einem anderen Menschen finden. Wirklichkeit geworden ist sie aber, wenn man völlig überwältigt sagen möchte: Ich d a c h t e eigentlich, ich hätte schon alles gesehen. So wie Bryan Adams in I´d Thought I´d Seen Everything.

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