Who, The – My Generation
„Ich hoffe, ich sterbe, bevor ich alt bin.“ The Who haben das gesungen, 1965, im Lied „My Generation“. Diese Generation trug lange Haare und Bärte, liebte Schlaghosen und bunte flattrige Kleider, rauchte Haschisch und reiste nach Indien, um sich erleuchten zu lassen. Und vor allem: diese Generation fühlte sich unverstanden und protestierte.
Gegen Konventionen und Vorschriften, gegen autoritäres Gehabe und bürgerliches Familienleben, gegen den Vietnamkrieg. Nie wollten sie werden wie ihre Eltern, ja lieber sterben, bevor man alt ist. Und heute? Heute, fast fünfzig Jahre später, leben die meisten genauso angepasst und unpolitisch wie damals ihre Eltern. Und vor allem, sie hängen am Leben. Aber ich glaube, vorhalten kann man ihnen das nicht. Der Protest war richtig in ihrer Jugend. Da gehört er hin. Dieses alles ablehnen, alles in Frage stellen und sich befreien aus der muffigen Enge. Und wer das mal versucht hat, der weiß, wie schwer das sein kann, sich gegen die Autorität der Eltern durchzusetzen, und wie schmerzhaft, sich von ihnen zu lösen. Dazu braucht man Mut und Kraft und Menschen, denen es ähnlich geht und mit denen man sich verbunden fühlt. Vielleicht auch durch so einen Song wie My Generation von The Who.
Info: Who, The: My Generation, in: Who, The: My Generation, Brunswick/MCA/Universal 1965, Deluxe Edition 2002.
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