Midler, Bette – From A Distance

„Mein Papagei flucht, mein Hund knurrt, das Rauchen besorgt der Kamin, meine Katze kommt erst im Morgengrauen nach Hause und mein Hausarzt sieht mich sogar gelegentlich an. – Wozu also noch ein Ehemann?“ Was wie ein alter Witz klingt, soll in Wirklichkeit ein Zitat von Bette Midler sein, eine der großen Diven unserer Zeit. Bette Midler war ursprünglich Arbeiterin in einer Ananasfabrik auf Hawaii, Aushilfssekretärin bei einem Radiosender, wollte Diplomatin werden und konnte dem Ruf des Showbusiness nicht widerstehen. 1979 kam die Karriere von Bette Midler so richtig ins Rollen: Da spielte sie in dem Film „The Rose“ den Aufstieg und das Ende der Bluessängerin Janis Joplin. Ein Film, der Midler zum Nachdenken brachte, einer, mit dem sie einen Oscar gewann und dessen Titelsong ein Hit für Bette wurde.

Einspielung „The Rose“

In zwei Jahren wird Bette Midler 65 – bis dahin hat sie Abend für Abend in Las Vegas eine eigene Show. Und schimpft nebenher über Britney Spears und Lindsay Lohan: „Ich war früher auch ziemlich wild“, sagt sie, „aber ich habe mich, nach dem ich erwachsen wurde und gelebt habe, dazu entschieden, netter zu werden. Und ich trage Unterwäsche, viel Unterwäsche.“ Für Britney und Lindsay habe sie nur eine Bezeichnung: „Schlampen“.

Einspielung „Beast of Burdon“

Selbst wenn die Sängerin einen frommen Text vorträgt, wirkt sie glaubwürdig. In „From A Distance“ heißt es:
„Aus der Entfernung haben wir alle genug, niemand ist in Not. Da gibt es keine Gewehre, Bomben und Krankheiten, da gilt es keine hungrigen Mäuler zu stopfen.
Aus der Entfernung siehst du wie mein Freund aus, obwohl wir zwei uns im Krieg befinden. Aus der Entfernung kann ich nicht begreifen, wozu diese Kämpfe gut sein sollen. Die Hoffnung der Hoffnungen, die Liebe der Lieben: Gott beobachtet uns, aus der Entfernung.“

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Info:
Midler, Bette, From A Distance, in: ders., Experience The Divine – Greatest Hits , Atlantic / Warner 1996.