Fietz, Siegfried – Merci – Was sind das Leben und die Schönheit
Am Anfang seiner Geschichte hatte es noch sehr viel Ähnlichkeit mit der Ur-Gattung der Oper, dann mischte sich immer mehr Jazz hinein, und heute ist es oftmals eine Schlagerveranstaltung: Das Musical. Starlight Express und Der König der Löwen räumen über Jahre ab, ohne dass irgendjemand neue Melodien komponieren oder neue Texte schreiben müsste. Und so lange es solche Blockbuster-Musicals gibt, kommen auch noch neue Komponisten hinzu, die ihre Songs und Geschichten ebenfalls in eine solch große Form gießen. Manche Themen lassen sich ja auch einfach nicht in dreieinhalb Minuten erzählen, sondern brauchen mehr Raum. Siegfried Fietz, das Urgestein in Sachen christlich motivierter Popmusik, hat eine historische Begebenheit ausgegraben, die er im vergangenen Jahr zu einem neuen Musical ausgearbeitet hat. Es heißt „Merci – Der Graf und die Hugenotten“. Die Handlung spielt im 17. Jahrhundert und basiert auf realen Begebenheiten. Aus Frankreich kamen die Hugenotten, evangelische Christen, die auf der Flucht waren, weil sie in ihrem katholisch geprägten Heimatland verfolgt wurden. Und einige dieser Hugenotten landeten zum Beispiel im hessischen Ort Daubhaus. Dort regierte ein gewisser Graf Wilhelm Moritz von Solms-Greifenstein. Er zwang die Einheimischen dazu, ihr Zuhause aufzugeben und die Hugenotten einziehen zu lassen, damit die dort ihre Sprache und Kultur pflegen konnten. Eine Daubhäuserin weigerte sich, ihr Gut zu verlassen, und zu allem Überfluss verliebte sich ihre Tochter auch noch in den französischen Anführer. Das sorgte für heftige Spannungen auf beiden Seiten, und die deutsche Marie fürchtete um ihr Leben, spielte sogar mit Suizidgedanken. „Was sind das Leben und die Schönheit“ wert erzählt von der Zerrissenheit, die entstehen kann, wenn man sich einerseits treu bleiben will, andererseits aber den Druck von außen kaum mehr aushalten kann. Ein Ausschnitt aus dem Musical „Merci – Der Graf und die Hugenotten“. Info: Siegfried Fietz, Merci – Der Graf und die Hugenotten
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