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Supertramp – Goodbye Stranger

Juni 1979: Fast ein Jahr waren Supertramp im Studio, und nun endlich liegt das lang ersehnte sechste Album vor. Breakfast in America gewinnt gleich zwei Grammys, nicht zuletzt wegen dreier herausragender Hit-Singles: The Logical Song, Take The Long Way Home und Goodbye Stranger. Ausgerechnet der letztgenannte Song löst noch heute bei Bloggern Irritationen aus: Weil eine Songzeile die Worte „Goodbye Mary, Goodbye Jane“ enthält, schlagen die Wellen hoch: Die einen glauben, Supertramp verherrlichen damit One Night Stands. Andere Blogger glauben, es gehe um eine Art christlicher Kommune, bei der zwei Frauen von paradiesische Hoffnungen schwärmen. Wieder andere meinen, die Namen „Mary“ und „Jane“ seien nicht zufällig gewählt: Denn in vielen Songs sei Mary Jane ein anderer Name für Marijuana. Um was geht es wirklich, wenn es heißt: „Es war gestern am sehr frühen Morgen, ich war schon vor Sonnenaufgang wach. Es hat Spaß gemacht, hier zu sein. Aber ich muss weiterziehen. Ich glaube an das, was du gesagt hast, es ist eine unbestreitbare Wahrheit. Aber ich muss Dinge auf meine Weise machen, um meine Jugend zu erhalten.“ Abschied, Wehmut, ein bisschen Trauer – das steckt in diesen Zeilen. Da muss einer weiterziehen, einer, den nichts halten kann. Diesen Eindruck verstärken auch andere Textpassagen: Da ist die Rede von einem König ohne Schloss, von einer Königin ohne Thron. Und auch von einem Schiff ohne Anker, einem Sklaven ohne Ketten. Ein erstrebenswerter Zustand! Nicht wirklich! Jemand, der nichts findet, was ihn hält, ist in Wirklichkeit halt – los. Rastlos, ruhelos, immer auf der Suche. Und immer wieder enttäuscht. Denn das, was er sucht, findet er nicht. Vielleicht die große Liebe, vielleicht Geborgenheit. Vielleicht auch nur das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Angekommen, statt getrieben zu sein. Die Suche nach dem, was wirklich trägt im Leben – diese Suche wird für viele Menschen zu einer unendlichen Reise; die Frage, was dieses Leben eigentlich soll, zu einer Last. Zu einer Bedrohung, die einen immer weiter laufen und suchen lässt. Die einen immer und überall als Fremden kommen und als Fremden gehen lässt. Gut, wer irgendwann seinen Ruhepunkt, seine Antworten gefunden hat. Supertramp und Goodbye Stranger.

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