Queen – The Show Must Go On
Herbst 1969: Die Londoner Band „Smile“ ist am Ende, doch es soll weitergehen. Also kommt ein neuer Bassist dazu. Und als Sänger steigt ein Fan von Smile ein. Der überredet seine neuen Kollegen, einmal etwas ganz Neues zu machen: Rock gemischt mit Operettenklängen. Und weil er das Ganze schon vorher für einen königlichen Erfolg hält, nennt sich die Band … Queen. Der Rest ist Geschichte.
Genau so wie das Leben von Farrokh Bulsara, Spitzname Freddy, Künstlername Mercury. Der war homosexuell und bekannte sich dazu. Seinen positiven Aidstest hielt er anfangs geheim. Die Öffentlichkeit erfuhr erst spät davon – einen Tag vor seinem Tod. Bis dahin aber schuf Freddie mit aller Kraft, die ihm blieb, neue Songs. Einer der letzten stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens: The Show Must Go On.
„Ich spüre eine große Leere, wofür leben wir eigentlich?
Ich denke, wir wissen, dass es einen Einschnitt gibt,
kann mir jemand sagen, was uns dann erwartet?
Ich bin wie ein Hauptdarsteller in einer Pantomime,
der hinter dem Vorhang gedankenlos aufschreit. Ich muss durchhalten!
Will das hier irgendjemand auf sich nehmen?
In meinem Inneren zerbricht mein Herz, mein Make Up darf zwar abblättern,
aber mein Gesicht muss weiterhin lächeln.
Was auch immer geschah, überließ ich dem Zufall: jeden Herzschmerz
und jeden Liebeskummer. Kann mir jemand sagen, wofür wir leben?
Draußen bricht das Morgenrot an, aber in mir ist Dunkelheit,
von der ich mich befreien möchte. Die Show muss weitergehen!“
Freddie Mercury war ein religiöser Mann, gehörte der kleinen, altiranischen Gemeinschaft der Zoroastrier an. Wie im Christentum gibt es dort den Glauben an einen Schöpfergott, seinen Gegenspieler und viele Heilige. Vielleicht fiel es dem todkranken Queen-Sänger deshalb so leicht, in seinen Songs auch über religiöse Themen nachzudenken: über ein Leben nach dem Tod, über einen barmherzigen Gott mit einem Himmel, in dem vielleicht jeder seinen Platz findet, aber auch über den Sinn des Lebens. Denn auch im diesseitigen Leben muss jeder seinen Platz finden, seine Aufgabe übernehmen. Erst Recht, wenn er nicht mehr allzu viel Zeit dazu hat. Hier ist Freddie Mercury und „The Show Must Go On“.
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