Queen – Innuendo
John Deacon, Roger Taylor, Brian May und Freddie Mercury – allein die Namen der vier Musiker der Band Queen zu nennen, reichen aus, um Fanherzen höher schlagen zu lassen. Und das auch mehr als 30 Jahre nach dem Tod von Farrokh Bulsara, wie Freddie eigentlich heißt. Wegen ihrer genialen Kompositionen haben die Songs der britischen Supergruppe bis heute überlebt. Und wegen ihrer Inhalte sind sie bis heute brandaktuell.
Bis heute aktuell: Innuendo
Beispiel: Innuendo. Im Song heißt es:
„Während wir nach Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnis leben,
während wir von blindem Wahnsinn und reiner Gier regieren,
wird unser Leben bestimmt von Tradition, Aberglauben, falscher Religion.
Durch die Äonen und weiter und weiter werden wir es weiter versuchen,
diesen schmalen Grat zu beschreiten.
Wir werden es weiter versuchen bis zum Ende der Zeit.“
Letztes Studioalbum zu Lebzeiten Freddies
„Innuendo“, etwa „verborgene Bedeutung“, nannten Queen ihr 14. Studioalbum, das die Band 1991 veröffentlicht. Und das das letzte Album zu Lebzeiten Freddie Mercurys werden sollte.
Im gleichnamigen Song scheint es um die richtige Balance im Leben zu gehen. Freddie singt:
„Wenn es einen Sinn gibt, wenn es einen Grund gibt zu leben oder zu sterben.
Wenn es eine Antwort auf die Fragen gibt, fühlen wir uns verpflichtet zu fragen.“
Frage nach dem Sinn des Lebens
Erstaunlich für einen Rocksong: „Innuendo“ fragt nach dem Sinn des Lebens, nach dem Urgrund des Seins. Und letztlich nach einer höheren Gerechtigkeit
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Während ihres gesamten Lebens müssen Menschen immer wieder Entscheidungen treffen: Wo arbeite ich? Wie verhalte ich mich zu diesem und jenem Menschen? Wie gehe ich mit diesem oder jenem Ereignis um? „Innuendo“ legt nahe: Es ist unwichtig, ob man sich mit seinen Entscheidungen beliebt macht oder nicht. Viel wichtiger ist es, wie diese Entscheidungen in das große Schema der Dinge passen.
Aufruf zu verantwortlichem Handeln
An dieser Stelle erinnert der Song jeden Menschen an seine Verantwortung für sich und die Welt. Und er ruft zu verantwortetem Handeln auf, wenn es heißt:
„Zeig dich, zerstöre unsere Ängste, löse deine Maske.“
Oder ist das eine flehentliche Bitte um den Beistand Gottes? Der Text lässt beide Möglichkeiten offen. Eindeutig aber bereits der Beginn des Songs: Denn da beschwört er ein unheimliches Bild von einer Welt, die sich unbeirrbar weiterdreht – egal, was auch geschieht:
„Die Sonne hängt am Himmel, die Wüste ist voller Sand,
die Wellen im Meer brechen und treffen auf Land.
Es gibt den Wind und die Sterne und Regenbogen,
bis die Berge in die Ebenen fallen.“
Mensch mehr als ein Rädchen im großen Getriebe
Und schon drängt sich das Bild auf vom Menschen, der in diesem großen Getriebe der Welt lediglich ein winziges Rädchen ist. Aber alles andere als ein erdrückendes Bild. Denn der Song sagt deutlich: Ja, es gibt Krieg, Rassismus, Neid, Hass, Leid und Tod. Aber wir Menschen müssen alles daransetzen, diesem Unheil ein Ende zu setzen. Müssen alles daransetzen, dass diese Welt friedlicher wird. Und dass wir Menschen einander mit Liebe entgegentreten statt mit Gewalt und Hass. Das Patentrezept dafür liefern Queen gleich mit:
„Nimm mir meine Anspielungen nicht übel.
Du kannst alles sein, was du sein willst
Verwandle dich einfach in alles, was du denkst, das du jemals sein könntest.
Gib dein Ego auf! Und sei frei, frei für dich selbst!“
Kampf gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt
Trotz allen Unheils in der Welt, trotz falscher Entscheidungen und trotz des immer neuen Versagens von Menschen ist „Innuendo“ ein hoffnungsvoller Song. Denn er ruft nicht nur zum Handeln auf, sondern ist auch davon überzeugt: Wir werden den Kampf gegen Leid und Unheil weiterführen bis ans Ende der Zeiten. Und irgendwann werden Hass, Rassismus, Krieg und sonstiges Leid in der Welt besiegt sein.
Queen und „Innuendo“.
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