Queen – Bohemian Rhapsody
1991 Platz zwei in den USA, in England sogar Platz eins. Und das zum zweiten Mal. Denn bereits 1975 vorher konnten Queen über die Topposition von Bohemian Rhapsody jubeln. 1991 taten sie das nicht mehr: Der Anlass für den erneuten Charttopper war der Tod von Queen-Sänger Freddie Mercury. Der hatte angeblich seinerzeit seinen Kollegen das fertig komponierte Werk vorgelegt – gekritzelt auf die Rückseite eines Telefonbuchs. Was leicht aussah, wurde im Studio zur Qual. Denn bereits Zwischenrufe wie „Galileo“ und „Magnificooo“ soll Tontechniker Roy Thomas Baker aus rund 120 Einzelelementen zusammengebastelt haben.
Die Plattenfirma lehnte das Stück ab – zu aufwändig für eine Single. Doch Freddie schickte den Song einem DJ und fügte hinzu, der sei nur für ihn persönlich, nicht fürs Radio. Der DJ fiel auf den Trick herein, spielte den Song innerhalb weniger Tage gleich mehrfach – und Bohemian Rhapsody war ein Megahit.
Bis heute gibt der Song Rätsel auf: „Bismillah“ heißt es darin, ein Zitat aus dem Koran. Und das bedeutet „Im Namen Allahs“. Was aber macht der Teufel, der Beelzebub im Song? Und was der Scaramouche, ein prahlerischer Soldat aus der spanischen Literatur? Rätselhaft bleibt die ganze Story des Songs:
„Mama, ich habe gerade einen Mann getötet. Ich hielt eine Pistole an seinen Kopf,
hab den Abzug gedrückt. Jetzt ist er tot. Mama, mein Leben hatte gerade begonnen. Doch ich ging und warf es weg Mama. Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen.
Bin ich morgen um diese Zeit nicht zurück, mach weiter! Nichts ist wirklich wichtig.“
Solange Fredddie Mercury lebte, schwieg er über die Bedeutung des Songs. Seine einzige Erklärung: „Es ist einer jener Songs, dessen Fantasie du einfach nachspüren musst. Ich denke, die Leute sollten einfach zuhören, drüber nachdenken und sich ih-re eigenen Vorstellungen machen.“
Freddies hat viele seiner Ideen aus seiner Religion, dem Zoroastrismus, der aus dem alten Persien stammt. Ähnlich wie im Christentum tobt dort ein unaufhörlicher Kampf zwischen Gut und Böse. Klar, dass der Mensch sich auf die Seite des Guten schlagen soll. Nur dann hat er die Chance, eines Tages im Paradies zu leben. Ob Freddie da wohl auch sitzt? Wer weiß. Auf „Heaven For Everyone“, einem seiner letzten Songs, hat er immerhin davon gesungen, dass der Himmel prinzipiell allen Menschen offen steht. Auch denen, die ihr Leben anfangs weggeworfen, das aber erkennen und vor allem ihre Tat bereuen. Vielleicht hat Freddie Mercury daran schon gedacht, als er Bohemian Rhapsody komponierte.
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