Lovin Spoonful – Summer In The City
Eine heiße Stadt – Sommer in der Stadt, mein Genick ist dreckig und voll Sand,
Ich bin unten gewesen – tragisch! Sah aus, als gäbe es keinen Schatten in der Stadt.
Die Leute sehen halbtot aus, wenn sie über die Bürgersteige schleichen.
Bürgersteige – heißer als ein Streichholzkopf.
So beginnt der Song „Summer In The City“, vor über 40 Jahren von Lovin Spoonful in die Charts gehoben. Seitdem haben sich etliche andere Interpreten daran versucht – darunter B. B. King, Marmelade, Quincy Jones, die Stranglers, Joe Jackson, Styx, Manfred Mann´s Earthband und Joe Cocker. Ein Song, der auch auf unsere Situation zutrifft: ein Bomben-Urlaubswetter, für den Alltag aber zu heiß, zu anstrengend.
Doch der Song lebt von seiner zweiten Hälfte. In der Nacht wird es kühl, da erwacht das Leben neu: Man stylt sich, Jungs halten nach Mädchen Ausschau – und man spurtet auch schon mal durchs Treppenhaus bis aufs Dach, um sich dort zu treffen.
Denn in der Nacht ist die Welt anders. Geh raus, such dir ein Mädchen zum Tanzen,
trotz Hitze wird das toll. Die Tage können nicht wie die Nächte sein im Stadtsommer.
Doch in Summer In The City steckt mehr als ein paar Wetterbetrachtungen. Jedes Ding, so signalisiert der Song, hat zwei Seiten: Bei Hitze zu arbeiten, fällt schwer – zu tanzen nicht! Aber wer zu viel und zu lange tanzt, hat am nächsten Morgen an der Arbeit noch mehr Probleme. Beides gehört zur selben Medaille. Wissenschaftler behaupten gar: Wir brauchen die Gegensätze, um Dinge zu begreifen, um sie zu verstehen. Was „Tag“ ist, wird erst begreifbar, weil es die Nacht gibt. Hell und dunkel, rund und eckig, froh und traurig – das Eine wird nur wirklich tief verstehbar durch das Andere. Dasselbe gilt auch für das Gegensatzpaar „gut und böse“. Aber hier gibt es eine lebenslange Daueraufgabe: sich möglichst auf die richtige Seite zu schlagen und sich eben nicht von beiden Seiten derselben Medaille gefangen nehmen zu lassen. – Genug philosophiert! Hier sind Lovin Spoonful und Summer In The City.
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