Drücken Sie Enter, um das Ergebnis zu sehen oder Esc um abzubrechen.

Creedence Clearwater Revival – Who’ll Stop The Rain

Woodstock 1969: Stundenlang reget es beim ersten wirklich großen Festival of Music, Love and Peace, wie es später verklärend genannt wird. Das Festivalgelände gleich einer Schlammwüste, die Festivalbesucher initiieren das legendäre Schlamm-Wettrutschen. Erst nachts um drei hört der Regen auf. Da kommen Creedence Clearwater Revival auf die Bühne. Kein Soundcheck, totmüde Musiker und Fans – kein Wunder, dass der Auftritt in die Hose geht. CCR-Boss John Fogerty sorgt später dafür, dass das Set aus Film und Plattenaufnahmen gestrichen wird. Und deshalb weiß heute noch kaum jemand, dass CCR bei Woodstock überhaupt dabei waren. Außer Spesen nichts gewesen, könnte man sagen. Wenn da nicht irgendjemand hinter der Bühne jenen berühmten Satz gesagt hätte: Wer stellt bloß mal endlich den Regen ab – Who’ll Stop The Rain! Fogerty saugt den Satz auf und macht später einen Song daraus. „So lange ich denken kann fällt Regen. Wolken voller Geheimnisse schütten Verwirrung auf den Boden. Gute Leute im Wandel der Zeiten versuchen die Sonne zu finden. Und ich frage mich nur: Wer wird den Regen stoppen?“ Die Metaphern des Songs sind eindeutig: John Fogerty schreibt seinen Song gegen den Vietnamkrieg. Der zerstörerische Regen ist leicht mit dem Bombenhagel aus us-amerikanischen Flugzeugen zu vergleichen; ein Wahnsinn, den irgendjemand doch endlich mal stoppen muss! Dass die Textzeile „I went down Virginia seekin’ shelter from the storm“ Bob Dylan zu seinem Song “Shelter From The Storm” inspiriert, ist eine Sache. Dass Regisseur Karel Reisz den Song 1978 für seinen gleichnamigen Antikriegsfilm verwendete, der bei uns als „Dreckige Hunde“ in die Kinos kam, eine andere. Eine, die Fogertys Wunsch nach friedlichen Zusammenleben von uns Menschen weitaus näher kam. Creedence Clearwater Revival und „Who’ll Stop The Rain“.

Kommentare

1 Kommentar

Klaus Depta

Hallo, Waldemar,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Zum konkreten Sprachgebrauch der Kolleginnen und Kollegen kann ich mich natürlich nicht äußern. Das ist deren persönliche Sache.
Allerdings handelt es sich bei der Verwendung des Wortes „Song“ ganz sicher nicht um blinden Amerikanismus oder das Nachplappern von Anglizismen. Selbst wenn eine Erklärung an dieser Stelle nicht in die Tiefe gehen kann: In der internationalen FACHsprache über Musik hat sich seit Jahren im englischsprachigen Raum „the lied“ und im frankophilen Raum „le lied“ als Begriff sowohl für das deutsche Kunstlied als auch für Lieder aus dem deutschen Kulturraum eingebürgert. Für „Lieder“ aus dem englischsprachigen Kulturraum stammen hat sich BEI UNS IN DEUTSCHLAND der im englischsprachigen Raum verwendete Begriff „Song“, für „Lieder“ aus dem französischsprachigen Kulturraum der dort verwendete Begriff „Chanson“ eingebürgert. Nun meinen die Begriffe „Lied“, „Song“ und „Chanson“ nicht dasselbe, sondern, wenn man sie gezielt und bewusst verwendet, schwingen auch immer die Herkunft und die kulturellen Konnotationen der jeweiligen Kompositionen und Texte mit. „Who’ll Stop The Rain“ ist nun einmal ein US-amerikanischer Song und hat – was Sie auch deutlich am Inhalt (und an der Art der Komposition) nachvollziehen können – US-amerikanische Konnotationen. Im Gegensatz dazu finden Sie den Begriff „Lied“ zum Beispiel beim Eintrag vom Donnerstag (Lindenberg – Hinterm Horizont…), weil es sich hier um ein Lied aus dem deutschen Kulturraum handelt.
Geben Sie doch einfach mal in die Suche bei HeavenOnAir „Lied“ ein – Sie werden ganz schnell eine Reihe von Beispielen finden, die meine Ausführungen belegen. Und zwar immer dann, wenn es sich um Lieder handelt, die auch die deutsche Sprache verwenden und – zumindest in Ansätzen – deutsche Kultur spiegeln. Würden Heino mit „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ oder eine Vokalversion von Schuberts „Forellenquintett“ auf HeavenOnAir besprochen, würde selbstverständlich der Begriff „Lied“ verwendet.

Da die meisten Stücke, die die Kolleginnen und Kollegen für ihre jeweiligen Rundfunksender in Radiobeiträgen verarbeiten – das liegt an den Vorgaben der sender! – , nun einmal aus dem englischsprachigen Raum stammen, finden Sie immer wieder das Wort „Song“. Bei den sehr seltenen Beiträgen aus dem französischsprachigen Raum finden Sie das Wort „Chanson“. Das gilt z.B. bei France Gall, Zaz und natürlich bei den Künstlern, die französische Chansons singen oder gesunden haben (Beispiel: Max Raabe und Sandy Shaw, jeweils in ihrer Kindheit).

Beste Grüße
Klaus D.


Hinterlassen Sie ein Kommentar

Datenschutz
Ich, Klaus Depta (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.
Datenschutz
Ich, Klaus Depta (Wohnort: Deutschland), verarbeite zum Betrieb dieser Website personenbezogene Daten nur im technisch unbedingt notwendigen Umfang. Alle Details dazu in meiner Datenschutzerklärung.