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Creedence Clearwater Revival – Fortunate Son

Green River und Mardi Grass brachten es nicht einmal auf 30 Minuten Spielzeit – und auch die übrigen LPs von Creedence Clearwater Revival waren kaum länger. Aber dafür enthielten sie Hits, Hits und noch einmal Hits. Denn genau das wollte John Fogerty, der Kopf der Band: auf eine LP so viele Hits wie möglich packen. Sieben LPs in nur fünf Kalenderjahren – dann war das Hitfeuerwerk der Band zu Ende. Einer Band, die innerhalb einer Dekade mehr Hits landete als die Beatles. Einer Band, die Songs über Mangrovensümpfe und stampfende Mississippi-Dampfer machte, … und dabei in Wirklichkeit aus dem sonnigen Kalifornien kam. Schon der Bandname war ein Kunstwerk: Creedence – eine Mischung aus den Begriffen Creed für Glaube und Credence für Vertrauen. Revival als Zeichen für Neubeginn, hier auf die Musik bezogen. Und Clearwater – das entlehnten die vier Jungs einfach einer Bierreklame – ein Synonym für das berühmte „Felsquellwasser“ eines deutschen Bierbrauers. Was den meisten deutschen Fans verborgen blieb, war die politische Grundhaltung von Texter und Hauptkomponist John Fogerty: gegen jede Form von Krieg, erst Recht gegen den vor 40 Jahren brodelnden Vietnamkrieg. Fortunate Son war ein echter Protestsong. In ihm heißt es:

„Einige Leute sind geboren, ihre Fahne zu schwenken. Sie sind rot, weiß und blau.
Wenn die Band spielt „Heil dem Anführer“, dann zeigen sie mit Kanonen auf dich.
Manch einer wird mit einem silbernen Löffel in der Hand geboren.
Gott, sie können sich nicht einmal selbst helfen.
Aber steht der Steuereintreiber vor der Tür, sieht das Haus aus wie ein Trödelladen.
Einige Leute übernehmen fraglos das Sternenbanner in ihren Augen.
Dann schicken sie dich in den Krieg. Und wenn du sie fragst, wie viel du geben musst, dann ist ihre einzige Antwort: „Mehr, mehr, mehr!“
Ich bin das nicht, bin ich doch kein Sohn eines Senators,
bin kein glücklicher Sohn, bin kein Kind des Krieges.“

Streitigkeiten mit den Bandkollegen, der Tod von Bruder Tom, Krach mit dem Management, trotz Hits über Hits kaum Tantiemen aus den Erfolgen, eine gescheiterte Ehe und jahrelang so etwas wie eine Schreiblähmung – woher John Fogerty die Kraft nahm, dann doch wieder Musik zu machen, weiß er vermutlich nur allein. Aber vielleicht gibt es ja auch bei ihm so etwas wie Gottvertrauen – ein tiefes Vertrauen, dass ihn gegen George W. Bush Konzerte machen ließ. Ein Vertrauen, dass in Worten wie Creed, also Glaube, und Credence, also Vertrauen, schon immer ein Wegbegleiter war. Und in John Fogerty Protestsong bei Creedence Clearwater Revival: „Fortunate Son“.

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