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Bowie, David – Ashes To Ashes

David Robert Jones gilt als das Chamäleon der Rockmusik. Unter seinem Künstlernamen „David Bowie“ setzte er schon in den 70er Jahren immer wieder neue musikalische Akzente. Aber er schlüpfte auch gerne in Rollen hinein, wechselte auf der Bühne seine Identität: Die Kunstfigur „Ziggy Stardust“, von Bowie als Bühnenfigur erschaffen, wurde zur zweiten Haut, die Bowie phasenweise nicht mehr verlassen konnte: die Kunstfigur Ziggy hatte von Bowie Besitz ergriffen, beherrschte ihn wie ein Dämon, und Bowie war nicht mehr er selbst. Identitätsspaltung nennen das die Psychologen – etwas, was oftmals im Selbstmord endet.
Soweit ist es bei Bowie nicht gekommen. Aber selbst wenn der fast 63jährige sich längst gefunden hat, ist er bis heute als der schillernde, avantgardistische Prototyp des Bi-Sexuellen unvergessen. Denn den gab Bowie in den 70er Jahren. Unvergessen auch sein bizarres Auftreten in dem Science-Fiction-Film „Der Mann, der vom Himmel fiel“. Und natürlich der Song, mit dem er noch einmal an den von ihm geschaffenen kiffenden Raumfahrer Major Tom erinnert: In Ashes To Ashes heißt es:

„Erinnert ihr euch an diesen Typen aus einem früheren Song?
Die Bodenstation erhielt eine Botschaft von ihrem Raumfahrer:
Mir geht´s gut – Euch hoffentlich auch. Ich habe alles geliebt, was es zu lieben gab.
Die Lautlosigkeit hier ist nervtötend. Ich habe kein Geld mehr, keine Haare mehr.
Aber ich passe auf mich auf, wenn der Planet glüht.
Asche wird zu Asche, eine Mordsangst zur Feigheit, Major Tom zum wertlosen Müll
hier draußen im Himmel, dauerhaft niedergeschlagen.“

Die Formel „Asche zu Asche“ entlehnt Bowie dem christlichen Begräbnisritual – auch am Mittwoch dieser Woche, dem Aschermittwoch, wird sie verwendet: Denn das Aschekreuz, das der Priester Katholiken an diesem Tag auf die Stirn zeichnet, soll an die eigene Vergänglichkeit erinnern. – Bowie und christliche Formeln? Tatsächlich kein Einzelfall: 1992 standen die größten Rock- und Popstars auf der Bühne, um ein Gedächtniskonzert für Queen-Sänger Freddie Mercury zu geben. Und Bowie sank in die Knie und betete in aller Ruhe das Vater Unser. Laut, vor Tausenden Konzertbesuchern und Millionen an den Fernsehern. Eine Aktion, die vertrauensvoll ausdrückte: Auch dann, wenn das irdische Leben beendet ist, geht das Leben in einer anderen Dimension weiter. Und auf dieses Denken verweist auch die christliche Begräbnisformel „Asche zu Asche“, oder, wie es bei David Bowie heißt, „Ashes To Ashes“.

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