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Beatles, The – While My Guitar Gently Weeps

Ende der 1960er Jahre war die Stimmung bei den Beatles im Keller. Die Band war eine Art Supertanker, der kaum noch zu steuern war. Und die Musik war so komplex geworden, dass man sie live nicht mehr spielen konnte. Abgesehen davon, dass die Beatles sich bei ihren letzten Auftritten dank damaliger schwachbrüstiger Verstärker und noch nicht erfundener in-ear-Kommunikation längst selbst nicht mehr hören konnte. Bei den Arbeiten am Weißen Album

(aka „The Beatles“) gab es dann zusätzlichen Stress: Wenn es schon ein Doppelalbum werden sollte, dann wollte George Harrison nun aber mal wirklich wieder einen seiner Songs auf dieses Album packen. Lennon und McCartney wollten das mal wieder nicht. Und selbst Ringo Starr war so frustriert, dass er die Band kurzerhand verließ. Als er ein paar Wochen später zurückkehrte, lagen Blumen auf seinem Schlagzeug. Und George durfte „While My Guitar Gently Weeps“ auf‘s Album packen.

Eric Clapton

Um seinen Wunsch durchzusetzen, hatte der sich aber eh Verstärkung mitgebracht: den Gitarrengott persönlich, seinen Kumpel Eric Clapton. Als es endlich an die Aufnahmen zu „While My Guitar Gently Weeps“ ging, spielte dann tatsächlich auch Clapton die Soli dieses Songs. In den Credits zur Platte allerdings wird der Gitarrengott gar nicht benannt. So dass alle Welt lange Zeit glaubte, George Harrison habe die sentimentale Tonfolge seinem Instrument entlockt. Wie auch immer: Claptons Gitarre passt hervorragend zum traurigen Text:

„Ich schaue auf euch alle und betrachte die Liebe, wie sie schläft,
während meine Gitarre leise weint.
Ich schaue auf den Boden und sehe, dass er gefegt werden muss,
und meine Gitarre weint immer noch leise.
Ich weiß nicht, warum euch niemand gesagt hat
wie ihr eure Liebe entfalten könnt,
ich weiß nicht, wie jemand euch kontrollieren konnte,
euch kaufte und verkaufte.“

Gently Weeps

Ein Text, der für sich spricht. Der aber auf kuriose Weise entstand: Denn auf der Suche nach Inspiration beschloss Harrison: Er werde irgendein Buch

aufschlagen und über die ersten beiden Worte, die er dort findet, nachdenken. Das Buch war „I Ching“, ein chinesisches Buch über Veränderungen. Die ersten Worte darin: Gently Weeps. Das wäre es: ein sanftes Klagen darüber, dass Menschen nicht liebevoller miteinander umgehen. Ein Song über Liebe, die man weitergibt. Und die dadurch immer mehr wird – diese Idee hatte George schon aus Indien mitgebracht.

Ja, es muss sich noch eine Menge verändern, bis diese Welt friedlicher ist. Liebevoller miteinander umzugehen, haben wir selbst in der Hand. Bis es soweit ist, muss die Gitarre weinen: die Beatles und „While My Guitar Gently Weeps“.

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