Adams, Bryan – Cuts Like A Knife
Weil Papa beim Militär arbeitet und immer wieder versetzt wird, zieht Familie Adams kreuz und quer durch die Welt. Kanada, Österreich, Portugal, wieder Kanada, danach Israel. Klein Bryan hat bald die Nase voll – und Mama auch. Die lässt sich nämlich vom Papa scheiden und zieht mit Klein Bryan wieder nach Kanada. In Vancouver beginnt die musikalische Karriere des Bryan Adams: Erst als Sänger und Gitarrist in kleinen Bands, dann, ab 1980, solo.
Dreißig Jahre zieht er das durch, wird einer der ganz Großen im Showbiz. Und selbst wenn die Karriere in den letzten zwei, drei Jahren stockt – der Mann hat viele tolle Songs gemacht. Einer davon: Cuts like a knife.
„Als ich diesen Abend nach Hause fuhr, hätte ich schwören können,
wir hätten uns über alles ausgesprochen.
Du hattest diesen Jungen, dessen bin ich mir sicher, ohne jeden Zweifel.“
Ausgesprochen ja, aber das Vertrauen ist angeknackst. Darum geht es in Bryan Adams Rockklassiker „Cuts Like a Knife“, frei übersetzt „wie ein Messerschnitt“. Was da so schneidet, ist das Misstrauen. Einmal wach geworden, ist es kaum noch zu stoppen. Schwierig, wenn sich der Partner jemand anderen sucht, die Treue bricht. Manch einer steckt das leicht weg. Aber für viele Menschen gilt das, was Bryan Adams singt: wie ein Schnitt mit einem Messer. Ein Bild für Wunden, die geschlagen werden. Wunden, die vielleicht nie wieder heilen. Wwenn doch, dann bleibt oft eine Narbe. Eine, die das vollständige Vergessen verhindert. Eine, die ein Weiterleben wie zuvor oft unmöglich macht. Auch wenn man gerne möchte. Im Song heißt es:
„Es gab Zeiten, in denen ich mich falsch verhalten habe.
Zeiten, in denen ich mich missverstanden fühlte. Warte einen Moment, Darling. Kannst du nicht sehen, dass wir jederzeit das Beste gaben, das wir konnten?
Es ist nicht das erste Mal, dass Dinge verloren gehen. Du hast du alle weggeworfen!“
Vorsichtig dämmert die Erkenntnis auf: Vielleicht ist da etwas unwiederbringlich verloren gegangen. Es wird schwer zu verzeihen, schwer, den Partner wieder vorbehaltlos anzunehmen, ihm wieder Vertrauen zu schenken. Verzeihung, Vergebung – gerade das aber macht wirkliche Liebe aus. Nicht einfach, wenn die Narbe immer wieder daran erinnert, wie tief der Einschnitt war. Bryan Adams und Cuts Like a Knife.
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