AC/DC – Hells Bells
Diese Sauftour 1980 hatte schlimme Folgen: Nach einem extremen Zug durch Londoner Clubs und Kneipen lässt sich ein Rocksänger von seinem Kumpel nach Hause fahren. Vor der Haustür angekommen, ist der Rocker einfach nicht wach zu kriegen. Also lässt ihn der freundliche Chauffeur auf dem Rücksitz des Wagens den Rausch ausschlafen. Pech nur, dass der Rockstar in der Nacht an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Sein Name: Bon Scott. Seine Band: AC/DC. Und was macht man als Musiker: Man verarbeitet die wirren Ereignisse irgendwie in einem Song. Und als AC/DC den nächsten Longplayer aufnehmen, lassen sie zum Song „Hells Bells“ eine Kirchenglocke läuten – eine kleine Verbeugung vor dem verstorbenen Leadsänger.
Der Text des Songs allerdings ist dann schon wieder „typisch AC/DC“:
„Ich bin ein rollender Donner, ein gießender Regen, brause wie ein Hurrikan heran.
Meine Blitze zucken über den Himmel, du bist zwar jung, wirst aber trotzdem sterben.
Ich will keine Gefangenen, kein Leben verschonen. Keiner legt sich mit mir an.
Ich habe meine Glocke, ich werd dich mit mir in die Hölle nehmen.
Ich krieg dich, der Teufel kriegt dich.“
Ein Text, bei dem frommen Kirchenmännern nicht nur die Nackenhaare zu Berge stehen. Denn das wirkliche Erscheinen einer teuflischen Macht, verkörpert in den Songs und dem Auftreten von AC/DC, ist dann doch zu viel. Und war da nicht noch diese Geschichte, dass der Bandname „AC/DC“ die Abkürzung für „Antichrist / Death to Christ“, also „Gegen-Christus / Tod dem Christus“ bedeuten soll?
Längst hat sich die Aufregung um AC/DC gelegt. Schließlich ist lange bekannt, dass der Bandname von einer Aufschrift auf Mama Youngs Nähmaschine abstammt. Die Teufelshörnchen, die sich die mittlerweile gesetzten Herren früher aufsetzten, blinken nur noch batteriebetrieben und selbstironisch von den Köpfen der Konzertbesucher – vor so einem Teufelszeug muss man sich nicht fürchten. Dass der Teufel gegen Gott um die Herrschaft kämpft, ist sogar christliche Lehre. Nur die setzt am Ende noch eins drauf: Der Teufel, gleichgesetzt mit dem Tod, wird durch die Auferstehung Christi besiegt. Denn der Macht Gottes hat der Teufel am Ende nichts entgegenzusetzen.
Ach ja, die Glocke in „Hells Bells“ ist der Nachbau einer echten Kirchenglocke, satte 1 ½ Tonnen schwer. Seit damals tourt sie mit AC/DC um die ganze Welt und ist immer wieder Bestandteil der Bühnenshow. Ganz so teuflisch wie manche meinen ist das alles nicht. In diesem Sinne also: Frohe Ostern! Mit AC/DC und „Hells Bells“.
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