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Andersen, Lale – Bunnenberg, Liese-Lotte Helene Berta

Lale Andersen, 23.03.1905 – 29.08.1972. Sang den Welthit Lili Marleen, wegen der ersten Textzeilen aus „Das Laternenlied“ genannt. Getextet wurde der Song von Hans Leip, einem Soldaten aus dem ersten Weltkrieg, der damit gleichzeitig einer Gemüsehändlerin (Lili) und eine Krankenschwester (Marleen) seine Liebesgrüße hinterließ, bevor er an die Front geschickt wurde. Die Musik stammte von Norbert Schultze, einem bekannten Nazi-Propagandafilm-Komponisten, der die Melodie von Lili Marleen vorher bereits für eine Zahnpastawerbung benutzt hatte. An das Ende des Songs hatte Schultze für die Aufnahme ein Stückchen aus dem preußischen Zapfenstreich gesetzt. 1941 wird der Song zur Erkennungsmelodie eines deutschen Militärsenders im besetzen Belgrad. Dort regelmäßig gespielt wird er zum Soldatensong schlechthin – und zwar auf allen Seiten. Für die Nazi-Organisation „Kraft durch Freude“ tritt sie mehrfach auf und unternimmt Fronttouren. Dennoch wird sie später von den Nazis „aus dem Verkehr gezogen“ und unter Hausarrest gestellt: Sie hatte mit Rolf Liebermann, einem in der Schweiz lebenden Juden eine enge Beziehung und hatte zahlreiche Briefkontakte zu jüdischen Emigranten. Am Rande des Selbstmordes wird Lale Andersen 1943 schließlich begnadigt – Lili Marleen wird wieder im deutschen Rundfunk gespielt. Da Lili Marleen auch von den alliierten Soldaten gesungen wurde, machten die Briten kurzerhand aus dem Song eine Kriegsbeute: Unter dem Titel „The Song the Eighth Army captured“ nahm Anne Shelton eine englischsprachige Version auf. Für die Amerikaner nahm die deutsche Emigrantin Marlene Dietrich ihre Version von Lili Marleen auf. Lale Andersen veröffentlicht zwischen 1939 und 1971 zahlreiche weitere Lieder und war in zahlreichen Fersehsendungen zu sehen – auch als Schauspielerin.

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