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Werth, Jürgen – Vater, gib mir Geduld

Vielleicht ist er der mächtigste Christ in Deutschland, und das obwohl er keinen Bischofsstab trägt. Jürgen Werth ist Vorsitzender der evangelischen Allianz in Deutschland. Das sind über eine Million Christen, die teilweise in evangelisch landeskirchlichen Gemeinden organisiert sind, und solche, die man landläufig als Freikirchen bezeichnet. Doch das ist nur ein Teil der Arbeit von Jürgen Werth. Im Wesentlichen ist er Leiter des ersten christlichen Radios in Deutschland, dem ERF – Evangeliumsrundfunk.

Der besteht mittlerweile aus drei verschiedenen Sendern, einem Fernsehkanal und einem christlichen Online-Angebot, wo alle anderen Outputs wieder zusammenlaufen. Und darüber hinaus ist Jürgen Werth Liedermacher, weswegen wir ihn heute auch in „Abgehört“ vorstellen. „Pssst … lauter leise Lieder“, heißt seine neue CD, die er weitestgehend allein mit Akustikgitarre aufgenommen hat. Im Zentrum stehen die Liedtexte, die manchmal besinnlich-nachdenklich, seelsorgerlich sind, aber manchmal auch humorvolle Spitzen zum Thema „Glaube“ liefern.

Voller Ironie steckt zum Beispiel der Song „Vater, gib mir Geduld“, in dem Jürgen Werth wie in einem Gebet zu Gott spricht, das weniger bittet, als viel mehr fordert. So kann es gehen, wenn man Gott versucht zu instrumentalisieren und ihn nur aus einer Nutzenperspektive zu betrachten. Ein Beispiel dafür, wie sich ein Gebet NICHT anhören sollte, weil Gott kein Dienstleister ist, der auf Bestellung liefert. „Vater, gib mir Geduld“ vom neuen Jürgen Werth-Album „Pssst … lauter leise Lieder“.

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