Creedence Clearwater Revival – Proud Mary

Tom Sawyer und Huckelberry Finn – zwei Jungs, die mit allen Wassern gewaschen waren. Zwei richtige Lausbuben, die das Leben entdeckten. Und die trotz aller Sorgen und Probleme so etwas wie eine glückliche Kindheit hatten, unten, an den Ufern jenes legendären Mississippi. Leider nur zwei Kinder in dem gleichnamigen Jugendbuch des Schriftstellers Mark Twain. Der war aber selbst eine Zeit lang Steuermann auf dem Fluss. Daher konnte er Zeitgeschichte, Menschen und Landschaft detailgetreu festhalten. So genau, dass man beim Lesen die großen Schaufelraddampfer vor seinem geistigen Auge vorüberziehen sieht.
Auch Creedence Clearwater-Boss John Fogerty scheint eine ähnliche Liebe zum Fluss zu haben. Sein „Proud Mary“ erscheint wie eine Fortsetzung von Twains Buch.

„Ich habe einen guten Job in der Stadt aufgegeben:
Tag und Nacht für den Boss gearbeitet, nie gedacht, was hätte sein können.
Ich hab in Memphis Teller abgewaschen, unten in New Orleans hart geschuftet.
Aber ich habe nie das Sonntagsgesicht einer Stadt zu sehen bekommen,
bis ich eine Mitfahrgelegenheit auf der Königin der Raddampfer erwischte.
Dreh dich weiter, mächtiges Schaufelrad! Fahr weiter auf dem Mississippi,
Proud Mary, stolzer Dampfer, fahr immer weiter!“

Ein Loblied darauf, dass man es schaffen kann, wenn man wirklich will. Und wie das in den USA nun mal immer so ist: Eine gesunde Portion Gottvertrauen gehört unabdingbar dazu. Nicht umsonst steht bis heute auf den us-amerikanischen Dollarnoten: In God We Trust – wir vertrauen auf Gott.
Ein bisschen dieses unerschütterlichen Glaubens schwingt auch mit, wenn die Proud Mary vor unserem geistigen Auge über den Mississippi stampft. Einsteigen, Augen schließen und langsam losdampfen – hinein in eine optimistische Zukunft voller Energie und Gottvertrauen: mit Creedence Clearwater Revival und der guten alten Proud Mary.