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Crazy World of Arthur Brown, T – Fire

Der Sänger mit einer Art Metallhelm auf dem Kopf, oben drin eine Schale mit brennendem Spiritus. Im Publikum jede Menge Leute, die nach der Wiederholung eines kleinen Unfalls gieren: Bei einem Konzert in Windsor schwappte nämlich der brennende Alkohol aus dem Helm und lief dem Sänger übers Gesicht. Für alle Fälle standen zwei Nothelfer bereit: Die übergossen dann den brennenden Sänger schnell mit Bier(!), um so schlimmere Verbrennungen zu vermeiden. Eine verrückte Welt – und genau so nannte der Mann eine Band und seine erste LP: The Crazy World of Arthur Brown. Mit da drauf sein großer Hit, beginnend mit den Worten: „I am the God of hell fire and I bring you: Fire“ – „Ich bin der Gott des Höllenfeuers und ich bringe dir: Feuer.“ Im Text heißt es dann:

„Ich werde dich holen, um dich brennen zu lassen, damit du lernst.
Du hast hart gekämpft und gespeichert und gelernt. Aber all das wird verbrannt.
Und dein Verstand, dein winziger Verstand: Du weißt, dass du unendlich blind warst.
Feuer – um all das zu vernichten, was du gemacht hast.“

Schon starker Tobak, was der selbst ernannte Gott des Höllenfeuers da von sich gibt. Da soll tatsächlich alles, was sich jemand in seinem Leben aufgebaut hat, vom Höllenfeuer verschlungen werden? Kein Wunder, dass die brave feine Gesellschaft 1968 in Angst und Schrecken erstarrte. – Wohl unbewusst Pate für den Song stand übrigens die griechische Mythologie: Dort erschafft Prometheus die Menschen, wird ihr Lehrmeister und stiehlt schließlich für sie das Feuer vom Himmel. Die Götter lassen das natürlich nicht auf sich sitzen und strafen den Menschenfreund schrecklich. Arthur Brown dreht die Geschichte um: Bei ihm kommt das Feuer aus der Hölle und wird zur Bedrohung für die Menschen. Weil die nämlich trotz aller Cleverness in Wirklichkeit nichts vom Leben begriffen haben.
Arthur Brown schon: Der beschäftigte sich mit Psychologie, Philosophie, mit christlicher Mystik und fernöstlicher Meditation – allerdings ganz intensiv erst nach seinem einzigen großen Hit. Und deshalb kann der Song, der Angst und Schrecken hervorruft, auch zu einer Mahnung werden: Eine Mahnung, sein Leben eben nicht auf die falschen Ziele hin auszurichten. Denn sonst droht das Höllenfeuer – Fire!

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