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Barclay James Harvest – Child Of The Universe

Vier mit teurem Orchester produzierte LPs hatten Barclay James Harvest quasi in den Sand gesetzt – das reichte dann sogar dem Prog-Rock-Label Harvest. Auf dem ersten Album für Polydor wurde dann ausgerechnet ein Song erfolgreich, der eigentlich schon aufs erste Album sollte. Aber trotz unterschiedlicher Abmischungen waren Band und Plattenfirma nicht mit „Child Of The Universe“ zufrieden. Nur live funktionierte der Song hervorragend – weil er den Fans wohl aus dem Herzen sprach:

„Ich bin ein Kind aus Südafrika, ein Kind aus Vietnam, aus Nordirland,
ich bin ein kleiner Junge mit Blut an seinen Händen.
Du kannst mich jeden Abend im Fernsehen sehen.
Immer dabei in Kämpfen von immer anderen.
Ich fragte nicht, warum ich geboren wurde, und ich fragte, nicht warum ich starb.
Ich bin ein endloser (Alb-) Traum, eine vererbte Maschinerie.
Den Grund dafür kenne ich nicht.
Ja, ich bin ein Kind des Universums. Immer dabei, wenn irgendwo gekämpft wird.
Ich bin das Kind von nebenan – dreitausend Meilen entfernt.“

„Child Of The Universe“ steht in einer Reihe mit Anti-Kriegssongs der 1960er Jahre: Donovans „Universal Soldier“, Bob Dylans „Masters Of War“ und „Blowin‘ In The Wind“ und viele andere – sie alle funktionierten nach dem Motto: Die Mächtigen der Welt haben Probleme – und die Kleinen müssen die Konflikte austragen. Bei „Child Of The Universe“ sind vor allem

die Kinder im Blick: Sie vor allem sind die Leidtragenden der Kriege. Sie müssen mit den Kriegswirren klarkommen, verlieren oft ihre Eltern. Und sollen dann auf den Trümmern, die ihnen der Krieg hinterlässt, ihre Zukunft aufbauen. Und am besten gleich noch die der gesamten Gesellschaft.
Konkret im Blick waren in den 1960er Jahren zwar die großen Kriege in Vietnam und – aus englischer Sicht wichtig – Nordirland. Aber trotzdem zielen die Songs auf Hunderte bewaffneter Konflikte bis heute. Und Millionen von unschuldigen Leben, die diese Kriege gekostet haben. Vor allem „Child Of The Universe“ ist ein Song, der die Sehnsucht nach einem endgültigen Ende aller Kriege, nach einem universellen Leben ins Glück und Zufriedenheit wachhalten soll. Nach einer Welt, in der Wolf und Lamm friedlich nebeneinander liegen, wie es die Bibel poetisch formuliert. Und in der Kinder ohne Angst leben können. Barclay James Harvest: „Child Of The Universe“.

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