Cohen, Leonard – Suzanne
Leonard Cohen singt über Suzanne. Und diese Frau gab es wirklich. Suzanne Verdal, eine junge Tänzerin. Sie lebte mit ihrer kleinen Tochter am Fluss, holte sich ihre Kleider von der Heilsarmee und machte daraus verrückte Klamotten. Wenn Cohen sie besuchte, bot sie ihm Tee und Orangen aus China an, eine Kerze brannte und sie redeten und spürten, sie waren auf der selben Wellenlänge. Und noch mehr als von ihrem perfekten Körper ist Leonard Cohen fasziniert von ihrem Glauben. Er selbst war Jude und zweifelte. Aber Suzannes Glaube zieht ihn an, und deshalb erzählt er in einer Strophe auch von Jesus. Wie er über das Wasser ging, eine Hoffnung für alle, die am Ertrinken sind. Weil ihre Probleme sie runterdrücken. Sie beten zu Jesus, weil er dem Leid nicht ausgewichen ist, sondern es mit ihnen teilt. So wie Suzanne, die trotz ihrer Armut und ihrer Sorgen offen ist für die Schönheit inmitten einer trostlosen Umgebung: Sie zeigt Cohen die untergehende Sonne über dem Hafen, die Blumen neben dem Abfall und Kinder, die sich nach Liebe sehnen. Wenn jemand seinen Glauben überzeugend lebt, so wie Suzanne, dann kann dich das wirklich berühren, singt Leonard Cohen 1967 mit seiner weichen Stimme. Und ich bekomme, wenn ich ihn höre, immer wieder eine Gänsehaut.
Info:
Cohen, Leonard, Suzanne, in: ders., The Collection (5 CDs), Col / Sony BMG 2008.
Kommentare
Hinterlassen Sie ein Kommentar