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Creedence Clearwater Revival – Proud Mary

Sieben Alben in fünf Jahren – was John Fogerty und seine Creedence Clearwater Revival zwischen 1968 und 1972 veröffentlichten, ist rekordverdächtig. Erst recht, wenn man die Masse der Hits berücksichtigt. Im Mai wurde Fogerty nun 75 Jahre alt. Was die Veröffentlichung von Alben anbelangt, ist er aber aktiv wie in besten Zeiten: Im Januar erschien Fogertys Geburtstagskonzert aus dem Red Rocks-Amphitheater, im Februar folgte die CD „Solo Flight“; und im Mai erschien „Fogerty‘s Factory“ – Album Nummer drei in fünf Monaten.

Dass im letzten August mit 50 Jahren Verspätung die Woodstock-Aufnahmen von Fogertys CCR erschienen, fällt da kaum ins Gewicht. Der Haken an der Sache: Auf all diesen CDs gibt es keinen einzigen neuen Song. Was aber nicht tragisch ist. Denn die alten Fogerty-Songs sind unkaputtbar, erzählen so etwas wie „ewige Wahrheiten“. So auch das legendäre „Proud Mary“:

„Ich habe einen guten Job in der Stadt aufgegeben.
Tag und Nacht für den Boss gearbeitet, nie gedacht, was hätte sein können.
Ich habe in Memphis Teller abgewaschen, unten in New Orleans hart geschuftet.
Aber ich habe nie das Sonntagsgesicht einer Stadt zu sehen bekommen,
bis ich eine Mitfahrgelegenheit auf der Königin der Raddampfer erwischte.
Dreh dich weiter, mächtiges Schaufelrad! Fahr weiter auf dem Mississippi,
Proud Mary, stolzer Dampfer, fahr immer weiter!“

Anfangs handelte der Song von einem Dienstmädchen, dass jeden Morgen mit dem Bus zu reichen Leuten fährt, um dort zu arbeiten. Fleißig, anständig, gewissenhaft – so der Prototyp des fleißigen Amerikaners. Ein wenig

erinnert diese Vorstellung an die Abenteuerbücher von Jack London: Wer sich bemüht, kann „vom Tellerwäscher zum Millionär“ aufsteigen. Bassist und Keyboarder Stu Cook gab den Anstoß, die Dienstmädchengeschichte auf den Fluss zu verlagern. Fogerty packte dann noch eine veränderte Version des Riffs von Beethovens 5. Sinfonie hinzu – damit war die Geschichte vom legendärsten Schaufelraddampfer auf dem Mississippi geboren.

Anständig bleiben, „sauber bleiben“ – diese Grundwerte scheinen in jüngster Vergangenheit Risse bekommen zu haben. #metoo und #blacklivesmatter sprechen eine deutliche Sprache. Wenn aber eine Gesellschaft Herausforderungen wie diese und auch wie die Corona-Pandemie überstehen will, sind „das anständige Miteinander“ und die Sorge um den Nächsten unersetzbar. Dann ist eine Gesellschaft – trotz aller Probleme – unkaputtbar. So wie die Songs von John Fogerty: CCR und Proud Mary.

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