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Blunt, James – No Bravery

Fast zehn Jahre hatten die Briten darauf gewartet: 1997 hatte Elton John mit „Candle In The Wind“ Platz eins der us-amerikanischen Billboard-Charts erobert. Mit „You Are Beautiful“ mischte dann 2006 James Blunt den US-Amerikanern auf. Hits wie „Wisemen“, „1973“, „High“ und „Same Mistake“ folgten, Preise ebenfalls: Über MTV Europe Music-Awards, Brit Awards, zwei Echos und etliche andere Auszeichnungen durfte sich der Musiker mittlerweile freuen.

Dabei kam der musikalische Erfolg eher unerwartet: James war wie sein Vater in der Army, landet 1999 in Ex-Jugoslawien. Als NATO-Soldat soll er helfen, den Frieden im Kosovo zu sichern. Außen am Panzer: die Gitarre – zumindest sagt das die Legende. In dieser Situation entsteht eines seiner eindringlichsten Lieder, lange bevor James zum Star wird. „No Bravery“ beschreibt nämlich die Gräueltaten des Bürgerkriegs.

„Kinder stehen da, recken die Arme in die Luft, Tränen trocknen auf ihrem Gesicht.
Brüder liegen in flachen Gräbern. Väter sind spurlos verschwunden.
Häuser irreparabel verbrannt. Der Geruch des Todes liegt in der Luft.
Eine Frau weint verzweifelt und sagt: Er ist da gewesen.“

Sechs Strophen hat der Song, jede endet mit dem Satz: „Er ist da gewesen.“ Eine Variation gibt es lediglich in der fünften Strophe. Da heißt es:

„… aber niemand stellt die Frage, warum er da gewesen ist.“

„Er“ – für James Blunt ist das der Teufel, vielleicht so etwas wie der Teufel in Menschengestalt. Denn es sind Menschen, die anderen Unmenschliches antun. Im Interview sagte Blunt später: „Wir haben so viele Dinge gesehen, die unglaublich empörend waren. Es war extrem schlimm, dass die Zivilisation mit einem winzigen Schnippen des Fingers völlig vor die Hunde gehen kann.“ Keine Achtung vor dem Leben anderer – wer so handelt, ist tatsächlich so etwas wie „vom Bösen gepackt“. Wer sich aber vom Bösen packen lässt, hat vorher in seinem Leben Gott zu wenig Platz eingeräumt – so die eindeutige Botschaft des Christentums. Eine Botschaft, über die sich angesichts von Kriegen in der Welt, aber auch von Streitigkeiten im Kleinen, nachzudenken lohnt. Der Ansatz zum Nachdenken: James Blunt und No Bravery.

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