Band Aid – Do They Know It´s Christmas
Man kann sich darüber streiten, ob die Medien oder Songs die Welt verändern oder nicht. Aber diese Geschichte deutet darauf hin, dass es tatsächlich geht. Sie beginnt mit einer Dokumentation der BBC über das hungernde Äthiopien im Jahr 1984. Und mittendrin flimmert eine 23 jährige Krankenschwester über den Bildschirm. Sie muss 300 Menschen auswählen, die in einem Flüchtlingslager etwas zu essen bekommen. 300 von 10.000 Menschen – zu mehr reichen die Vorräte nicht. Das ist grausam, das ist für uns unvorstellbar. Für die Auserwählten auch. Voller Scham drehen sie sich zur Seite, schämen sich ihrer bevorzugten Situation. Denn sie wissen: Die, die nichts zu essen bekommen haben, werden verhungern. Das wissen die Hungernden auch. Und ergeben in ihr Schicksal, den sicheren Tod vor Augen, sitzen sie bewegungslos da und schauen den Essenden zu.
Einer, der auch zuschaut, ist Bob Geldof. Und der weiß: Das, was da passiert, ist kein Horrorfilm – da ist schlimmer! Das ist bittere Realität. Geldof könnte den Kopf in den Sand stecken. Doch er tut das Gegenteil, telefoniert, spricht, plant, redet, überzeugt. Und nur wenige Tage später nehmen 40 der bekanntesten englischen Pop-Musiker einen Song auf, der bis heute Millionen einspielte: „Do They Know It´s Christmas“. Band Aid nennt sich die versammelte Künstlerriege – der Rest ist ebenso legendär wie Geldof selbst. Die Queen adelt ihn, doch „Sir Bob“ kennt keine Ruhe: Er gründet die „Live Aid Foundation“ und den „Band Aid Trust“, zwei Hilfsorganisationen, die bis heute weit über 150 Millionen Dollar zusammengebracht haben.
Die Frage, ob Hungernde wohl wissen, dass Weihnachten ist, wird zum grandiosen Beispiel für Nächstenliebe. Wenn wirklich alle Menschen Brüder sind, dann muss einer für den anderen einstehen, einer für den anderen da sein. Und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Aber vielleicht da besonders. Und deshalb sollte man helfen – so wie Band Aid wie Do They Know It´s Christmas.
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