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Bruni, Carla – L´amoureuse

58.000 Euro zahlte ein Chinese dem Auktionshaus Christie´s – für ein Nacktphoto des singenden Ex-Models Carla Bruni. Ein stolzer Preis, weil die mittlerweile die Ehefrau von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy ist. Dessen Umfragewerte sind längst tief im Keller. Und schon heißt es bissig, Carla Bruni mache ihren Gatten zum Nebendarsteller einer präsidialen Soap-Opera. Dabei vermischen beide, Sarkozy und Bruni, Politik und Entertainment gekonnt. Mal wird der Staatspräsident handgreiflich, mal singt Carla über ihre 30 bisherigen Liebhaber – die Medien sind immer dabei. Getreu dem Motto „lieber schlechte Nachrichten als keine“ kam wohl sogar eine Attacke des kolumbianischen Außenministers gelegen: Dass die Bruni in ihrem Song „Tu Es Ma Came“ („Du Bist Meine Droge“) Liebe und Drogen gleichsetzt, war den Südamerikanern ein No Go. Schließlich stehe die Droge stellvertretend für Gewalt und Tod, so hieß es. Wie im Drogenrausch wirkt auch der Song „L´Amoureuse“:

„Es scheint so, als habe jemand die Hoffnung einberufen.
Es scheint, als wären meine Arme Flügel und dass ich sie ausbreiten,
damit den Himmel berühren und an ihm knabbern könnte.
Die Kirchtürme verneigen sich, die Bäume sind enthemmt.“

Unwirklich, ja, surreal wirkt das, was Carla Bruni besingt:

„Die Zeit hat angehalten, die Stunden sind unbeständig,
die Minuten schaudern und die Langeweile erleidet Schiffbruch.
Der Schrei des Kummers entfernt sich langsam
und der Lärm der Vergangenheit verstummt ganz einfach.“

Im Refrain dann die Auflösung: Die Sängerin outet sich als verliebt. Ihre Liebe verändert ihre Sicht der Dinge, lässt alles wie durch eine rosarote Brille erscheinen. Für fromme Menschen ist das logisch. Für sie ist menschliche Liebe immer nur ein Ausschnitt der Berge versetzenden Liebe Gottes. Aber auch für weniger Fromme macht das Ganze Sinn: Wer über sich und seine Welt nachdenkt, reflektiert, oder sich vertrauensvoll fallen lässt, bekommt eine veränderte Einstellung. Und vielfach hilft das, der Wirklichkeit gelassener zu begegnen. Vieles fällt plötzlich nicht mehr so schwer.
Mag sein, dass das auch Carla Bruni erfahren hat. Nur in letzter Sekunde nämlich verzichtete die Plattenfirma darauf, ihre aktuelle CD „Comme si de rien n´était“ mit einem Sticker auszuliefern. Auf dem sollte ursprünglich stehen: „Sie können Carla lieben, ohne ihren Mann zu mögen.“ Dass sich Staatschef Sarkozy im Moment im Glanz seiner singenden Ehefrau sonnt, dürfte die ihm dann sogar – ganz selbstlos – von Herzen gönnen. So ist eben Carla Bruni, die Verliebte, die L´Amoureuse.

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