Queen & Bowie, David – Under Pressure
Schon der Basslauf ist unverwechselbar, ein Phänomen für sich. Und die Stimmen der beiden Sänger sind es sowieso: Wenn David Bowie seine Parts von „Under Pressure“ singt, ist Gänsehaut garantiert. Und wenn dann Freddie Mercury seine Stimme in die Höhen schraubt und wie in Kaskaden wieder abstürzt – dafür gibt es einfach keine Worte. „Under Pressure“, aufgenommen 1981, ist einmalig. Leider.
Denn der Queen-Sänger, der in der letzten Woche 70 Jahre alt geworden wäre, ist fast ein Vierteljahrhundert tot. Und David Bowie starb im Januar dieses Jahres, zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag. – Über die zwei wurden Bücher geschrieben – so viel kann man über sie erzählen. Dass Bowie beim Gedächtniskonzert für Mercury plötzlich vor einem Millionenpublikum in die Knie ging und das Vater Unser betete – geschenkt! Dass Mercury ein frommer Mann war, fest in einer persischen Religion verwurzelt war – ebenfalls bekannt.
Dann doch lieber ein Blick auf „Under Pressure“, das entstand, als Queen und David Bowie eigentlich an einem ganz anderen Stück arbeiteten. Vielleicht haben sie damals etwas von dem Druck empfunden, dem jeder ausgesetzt ist: Otto Normalverbraucher, der kleine Mann von der Straße, aber auch die großen Stars, die im Rampenlicht stehen. Und immer wieder liefern müssen. Neue Songs, neue Hits. Druck, der Freundschaften scheitern lässt, Beziehungen zerstört, Menschen in den Abgrund treibt. Die Welt ist voll davon. Aber das braucht kein Mensch, singen sie im Song. Und weiter:
„Das ist das Grauen, wenn man weiß, was hinter all dem steckt
Wenn man sieht, wie gute Freunde schreien: Ich will hier raus!“
Aus der Tretmühle herauskommen, etwas von dem Druck, dem Stress loswerden, wie-der Boden unter den Füßen finden – wer einmal in den Strudel hineingeraten ist, kommt nur schwer wieder allein dort heraus. Es braucht andere Menschen, die helfen. Die Liebe und Zuwendung anbieten, die eine helfende Hand ausstrecken, die für ihn da sind. Mit solchen Menschen an seiner Seite hat man eine Chance. Und man selbst kann für einen anderen so ein Mensch sein, so der Subtext des Songs. Aber sonst?
„Ich bete, dass es morgen besser wird“,
heißt es in einer Zeile. Aber das hatten wir ja schon. Vater Unser und so.
Wer weiß, vielleicht machen sie in diesen Tagen gemeinsam Musik – irgendwo auf Wolke sieben. Uns bleibt nur die Erinnerung an großartige Musiker – mit einem großartigen Song: David Bowie mit Freddie Mercury und Queen: „Under Pressure“.
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