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Bon Jovi – Livin‘ On A Prayer

„Es war einmal vor noch gar nicht so langer Zeit: Tommy arbeitete auf den Docks, die Gewerkschaft begann zu streiken. Er wurde arbeitslos. Das ist so unglaublich hart! Gina arbeitet den ganzen Tag in einem Imbiss, arbeitet für ihren Mann. Sie bringe ihren Lohn mit nach Hause. Aus lauter Liebe.“

So beginnen Bon Jovi ihren Song „Livin‘ On A Prayer“. „Slippery When Wet“ nannten sie vieldeutig ihr Album – bei Nässe Rutschgefahr! Inhaltlich beleuchten sie genau die Rutschgefahr, in die Menschen immer wieder geraten. Oder anders formuliert: Es geht um die vielen kleinen Schicksalsschläge, die das Leben so bietet. So wie eben in der Geschichte von Gina und Tommy. Wobei schnell klar ist: Die Namen sind austauschbar. Hier könnte jeder Name stehen. Jeder kann seine Arbeit verlieren, jeder kann in Treue zu seinem Partner stehen – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Die Gina des Songs hat die richtige Antwort:

„Wir müssen einfach durchhalten. Egal, ob wir es schaffen oder nicht. Wir haben uns beide. Und das ist eine ganze Menge. Aus Liebe – lass es uns ausprobieren.“

Der entscheidende Satz:

„We’re half way there livin‘ on a prayer!“

Auf deutsch etwa: „Wir leben ein gutes Stück aus der Hoffnung!“ Es kommt nicht von ungefähr, dass das idiom „living on a prayer“ die letzte Hoffnung mit dem Begriff für Gebet verbindet. Wenn gar nichts mehr geht und du dich trotzdem von Gott getragen fühlst, kannst du es schaffen, so der Sinn. Im Song klingt das so:

„Nimm meine Hand und wir werden es schaffen: Ich schwöre es. Wenn wir nur aus der Hoffnung leben!“

Gemeinsam eine Hoffnung leben, gemeinsam durchhalten und aus einer Krise hervorgehen – eine tröstliche Botschaft für alle, die in ihrem eigenen Leben gelegentlich in „Rutschgefahr“ geraten. Bon Jovi und „Livin‘ On A Prayer“. 

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