Redbone – (We Were All Wounded At) Wounded Knee
29. Dezember 1890: Soldaten des 7. US-Kavallerieregiments richten ein Massaker an. Wahllos töten sie Männer, Frauen, Alte und Kinder eines Stammes von Sioux-Indianern. Das schreckliche Ereignis spielt sich ab im US-Bundesstaat South Dakota, in der Nähe der Ortschaft Wounded Knee, direkt am Wounded Knee Creek, einem Fluss. Ein Ereignis, das so schrecklich ist, dass es in die Geschichte eingeht. Und in die Charts: Denn das brutale Niedermetzeln findet sich rund 80 Jahre später in einem Song der Gruppe Redbone wieder: (We We’re All Wounded At) Wounded Knee.
„Wir wurden zusammengeschossen am Wounded Knee – ein offensichtliches Verbrechen.
Sie haben uns Versprechungen gemacht, aber alle gebrochen.
Sie haben uns wie Büffel zusammengepfercht, wie eine Herde Tiere.
Im Reservat ging es um unser Überleben.
Wir wurden alle ausradiert von der 7. Kavallerie.“
Ein Songtext, der die wirklichen Gräueltaten nur andeutet. Mit Gewalt wollten die Weißen die Indianer unterjochen – und schossen sie unter einem Vorwand zusammen. Doch damit nicht genug: 83 Jahre später, protestierten Nachfahren der wenigen Überlebenden gegen den autoritärbrutalen Amtsstil des Reservatsleiters. Sie nahmen Geiseln, besetzten für 71 Tage den Wounded Knee… bis ein Scharfschütze des FBI den Häuptling tötete. Auch dieses Ereignis findet sich im Song von Redbone:
„Jetzt machen wir unsere Versprechungen – wir werden unser Wort halten.
Und wir singen, singen, singen, bis unsere Geschichte Gehör findet.
Und eine ganze Generation wird vor Ehrfurcht von denen sprechen,
die nicht durch die 7. Kavallerie ausgelöscht wurden.“
Es geht nicht um Rache. Aber es geht um gleiche Rechte für alle, um Gerechtigkeit. Gerechtigkeit, die die Musiker von Rebone, alle mit indianischem Blut in den Adern, musikalisch einfordern. Musik als Mittel, um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen… und sie dann zu beseitigen. Oder zumindest neue Ungerechtigkeiten zu verhindern. Bezeichnend, dass dieser Song in den USA erst gar nicht veröffentlicht wurde. In Holland kam er dennoch für fünf Wochen auf Platz eins, und auch bei uns kam er in die Charts: Redbone und – (We Were All Wounded At) Wounded Knee.
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