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Mendes, Shawn – Why Why Why

Das muss man erst einmal schaffen: Die ersten vier Alben („Handwritten“ [2015], „Illuminate [2016], „Shawn Mendes“ [2018] und „Wonder“ [2020]), die Shawn Mendes veröffentlichte, gingen sofort nach ihrem Erscheinen steil und erreichten

Absage der „Wonder – The World-Tour“ in 2022

jeweils Platz 1 der Billboard 200 Charts. Und eigentlich könnte sich der Sänger ganz gemütlich in seinem Erfolg sonnen und gleichzeitig voll durchzustarten. Hat er aber nicht. Stattdessen sagte der Kanadier in 2022 sämtliche noch ausstehenden Termine seiner „Wonder – The World-Tour“ kurzerhand ab. Seine Gesundheit habe oberste Priorität. Und obwohl er sich darauf gefreut hatte, nach der durch die Corona-Pandemie verordneten Auszeit endlich wieder durchzustarten, fiel ihm dies unglaublich schwer.

Mentale Probleme

Er habe die Tournee zwar mit großer Vorfreude begonnen, dann aber festgestellt, dass er nicht genügend vorbereitet war, um sämtliche Konzerte durchzustehen. Oder etwas weniger kryptisch formuliert: Shawn war schlichtweg platt, litt unter mentalen Problemen. Die fehlende Frische zwang ihn dazu, sämtliche Rest-Termine in Nordamerika und Europa einschließlich Großbritannien, immerhin stolze 87, zu canceln – sehr zum Leidwesen seiner treuen Fans. Aber die hätten wohl auch keinen Spaß daran gehabt, ihr Idol „mit halber Kraft“ auf der Bühne zu sehen. Respekt, dass Shawn den Mut hatte, auf seine Gesundheit Rücksicht zu nehmen – das macht längst nicht jeder so.

Pause, dann Charity-Single, jetzt neues Album

Mittlerweile geht es Shawn wieder besser. Nachdem er in 2023 mit der Charity-Single „What The Hell Are We Dying For?“ ein erstes musikalisches Lebenszeichen von sich gegeben hatte, hat er mittlerweile sein fünftes Album fertiggestellt. Schlicht „Shawn“ wird es heißen. Erscheinen soll es am 18. Oktober. Ob es wieder zu einem Raketenstart auf Platz 1 reichen wird, bleibt abzuwarten. Zumindest zeigen die beiden zeitgleich veröffentlichten Vorab-Singles „Isn’t That Enough“ und zuletzt „Why Why Why“, dass der 26jährige seine Auszeit gut genutzt hat. Shawn scheint nicht nur erholt, sondern auch gereift zu sein. Oder wie er selbst sagt: Auf „Shawn“ seien die ehrlichsten und persönlichsten Songs zu hören, die er je geschrieben habe.

Why Why Why

Zumindest „Why Why Why“ ist ein ruhiger und ziemlich nachdenklicher Song. In ihm singt der Kanadier:

„Ich habe mein Tagebuch aufgeschlagen.
Alles, was mir weh tut, hat sich nicht verändert.
Es fühlt sich an, als gäbe es für mich nichts Neues zu sagen.
Warum, warum, warum?
Ich schwitze die Laken durch, zittere im Bett,
habe Visionen von ihr – nackt – in meinem Kopf.
Aber ich ging fort und wählte stattdessen mich selbst.
Warum? Ich weiß nicht, warum.
Ich verließ die Bühne und hatte nichts mehr.
All die Lichter haben mir den Kopf verdreht.“

Autobiographische Züge

Erschüttert bis ins Mark, sei er gewesen, singt Shawn Mendes – und spätestens


an dieser Stelle wird klar: Der Mann singt über sich selbst. Das Abtreten von der Bühne steht stellvertretend für das Abbrechen seiner Tournee. Und zeigt, wie viel Kraft ihn das Showgeschäft gekostet hat. Das zweite Thema des Songs: eine frühere Beziehung. Offen singt er über seine Zweifel und Unsicherheiten, darüber, oft genug nicht gewusst zu haben, was ihn eigentlich treibt. Vor zwei Jahren habe er keine Ahnung gehabt, wer er eigentlich sei. Noch im letzten Jahr habe er nicht ins Studio gehen können, ohne in völlige Panik zu verfallen, sagt er im Interview. Und: Diese Krise überwunden und zwölf neue Songs fertiggestellt zu haben, fühle sich für ihn wie ein Geschenk an. Wohl auch, weil er einen großen Schritt zu seiner Selbstfindung gemacht hat.

Angst vor Vaterschaft

Einer der zentralen Sätze des Songs:

„Ich dachte, ich würde bald Vater werden!“

Die Rolle eines Vaters einzunehmen – das hat in dem Sänger gewaltige Ängste ausgelöst. Denn er fühlte sich wohl noch zu jung, zu unerfahren und zu wenig gereift, um die Verantwortung für einen kleinen Menschen voll und ganz zu übernehmen. Nachvollziehbar, dass der Satz von der „Schwangerschaftsangst“ ein großes Medienecho auslöste.

Kraft durch Offenheit

Shawn Mendes zeigt sich verletzlich, hat keine Scheu, über seine innersten Gefühle und Ängste zu singen, sie seinen Fans mitzuteilen. Angst, dafür abgestraft zu werden, hat er keine. Im Gegenteil: Sich seinen Fans gegenüber mit all seinen Schwächen zu öffnen, darüber Songs zu schreiben, hat ihm wohl dabei geholfen, diese Ängste überhaupt zu überwinden. Und gibt ihm Kraft, weitere, neue Songs zu schreiben und wieder auf die Bühne zurückzukehren.

Gott-sei-Dank Freunde!

„Das Leben kann brutal sein“, schrieb Shawn auf Instagram. Und ergänzt: „Aber wenn man eine kleine Gruppe von Menschen hat, denen man zutiefst vertraut und die einen unterstützen, wird es viel besser.“ Er habe keine Ahnung, wie er ohne seine Freundinnen und Freunde sowie seine Familie die letzten Jahre überstanden hätte. Deshalb dankt er ausdrücklich Gott für seine Freunde und Familie und deren unglaubliche Geduld und Liebe. Und wünscht ihnen dasselbe Gefühl von Wärme und Erdverbundenheit, das er beim Hören von „Shawn“ empfindet.

Stiftung zur Verbreitung positiver Botschaften

Eine schöne, eine positive Botschaft! Eine, die dazu aufruft, anderen Menschen in schwierigen Situationen beizustehen. Um positive Botschaften wie die in „Why Why Why“ zu verbreiten, gründete Shawn Mendes bereits 2019 die „Shawn Mendes Foundation“. Diese Stiftung will junge Führungskräfte fördern, um die soziale Reichweite des Sängers für positive Botschaften zu nutzen. Oder anders gewendet: um nicht bei der Frage nach dem Warum stehenzubleiben, sondern aufzuzeigen, wie sich Probleme lösen lassen. Zum Beispiel durch Reflexion über die persönliche Situation gute Freundschaften und Offenheit, seine Ängste und Sorgen auszusprechen. Gläubige Menschen wählen dazu das persönliche Gespräch mit Gott, also ihr Gebet, und erfahren dadurch Erleichterung; Musiker erzählen ihre Ängste und Sorgen ihrem Publikum. Beides kann heilsam sein und dazu beitragen, sich seiner Ängste zu entledigen.

Shawn Mendes – „Why Why Why“

Der bei Radio Salü gesendete Beitrag ist eine Kurzfassung dieses Textes.

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